Die richtige Kleidung für das Büro
BEZIRK. Im Sommer dürfen Sie nicht in Minirock und bauchfrei ins Büro gehen. Natürlich haben auch Turnschuhe und Flipflops nichts zu suchen. Wie sieht der richtige Dresscode im Büro nun aber tatsächlich aus? Wir haben bei Hans Resl (75) nachgefragt. Der Braunauer Modeexperte war 60 Jahre in der Branche tätig und hat viele Trends kommen und gehen gesehen. Bei heißen Temperaturen kann die Arbeit im Büro schon einmal zur Qual werden. Eine Regel gilt aber immer: Kurze Hosen sind nicht erlaubt. Falls eine Krawatte getragen wird, gehört ein langärmliges Hemd dazu, das aber hochgekrempelt werden darf. Kurzarmhemden haben im Business-Outfit noch immer nichts zu suchen. „Der Hemdärmel muss immer etwas vorblitzen“, weiß Resl.
Der dunkle Anzug
Die Businesskleidung für den Herren besteht aus Anzug mit Krawatte und schwarzen Schuhen. Die stärkste Farbe beim Anzug sei immer noch schwarz, ein dunkelgrauer Anzug sei aber für viele Anlässe geeignet. Immer mehr im Kommen ist auch Dunkelblau. Bei hohen Temperaturen sollte Acht auf die Qualität des Stoffes gelegt werden. „In einem Anzug aus hochwertiger Schurwolle muss niemand ins Schwitzen kommen“, empfiehlt Resl. Leinen hat zwar den angenehmsten Tragekomfort, knittert aber zu stark. Wichtig auch die Länge der Hosenbeine. Wenn im Sitzen die Hose hochrutscht, muss das Bein bedeckt sein. Dunkle Kniestrümpfe sollten daher bis zur Wade reichen. Weiße, hellblaue oder pastellfarbene Hemden gelten als ideal. Wichtig ist hier nur, dass die Musterung nicht zu intensiv wird. Bedeutet: Eine gestreifte Krawatte mit gestreiftem Hemd verwirrt die Augen. Da die Jeans in ihren zahlreichen Facetten mittlerweile zu Hauptkleidungsstück geworden ist, steht Resl dieser Hose offen gegenüber: „Ist das Oberteil korrekt, also Blazer, Hemd und Krawatte, dann ist auch gegen eine Jeans nichts einzuwenden.“ Resl meint ohnehin, dass die Männermode in den letzten 30 Jahren viel lockerer und flotter geworden sei. Bei Frauen gilt: Ganz egal, wie heiß es ist, sobald Bein gezeigt wird, müssen Feinstrümpfe getragen werden. Bei einem Kundentermin, geht daran ohnehin kein Weg vorbei. Die Strümpfe sollten möglichst einfarbig und ungemustert sein und dezente Farben haben. Oberteile müssen immer die Schultern bedecken und einen Ärmelansatz haben. „Ein Rock muss eine Handbreit über dem Knie enden“, weiß der Experte. Die Dame trägt Kostüm oder Hosenanzug mit Bluse. Eine durchscheinende Bluse, Miniröcke und ein zu tiefes Dekolleté sind unpassend. Zu achten ist auch auf die Wirkung von Farben. Die klassischen Farben für das Business-Outfit sind Grau, Blau, Braun und Schwarz. So wirkt Grau seriös, aber unauffällig und weniger streng als Schwarz. Die Bluse in hellen Farbtönen unter dem Blazer ist zeitlos und ein Klassiker.
Die richtigen Schuhe
Was das Schuhwerk betrifft ist zu sagen, dass offene Schuhe ein No-Go sind. Auch bei den Damen müssen die Schuhe um die Zehen herum immer geschlossen sein, die Ferse darf aber offen sein. Auf gepflegte Schuhe sei immer zu achten, so der Modeexperte. Abgetretene Absätze und schmutzige Schuhe lassen auf Schlampigkeit schließen. Bei Accessoires gilt sowohl für Männer als auch für Frauen: Weniger ist mehr.
Casual wear
Steht auf einer Einladung „casual wear“ steht das für eine elegante Freizeitbekleidung. Der Herr trägt in diesem Fall lange Hose mit Jackett und Polo Shirt. Die Krawatte darf daheim bleiben. Die Damen tragen Rock mit Blazer und T-Shirt. Für alle BezirksRundschau-Leser hat Hans Resl folgenen Ratschlag: „Mit korrekter, klassischer Kleidung kann man nie etwas falsch machen. Der erste Eindruck ist immer der Beste. Gute Kleidung vermittelt einfach Niveau.“ Wer stilbewusst und auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich im guten Fachgeschäft beraten lassen.
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