Zweiter Bildungsweg
Mit 47 Jahren noch einmal richtig durchstarten

Rudolf Oberst repariert einen Wäschetrockner | Foto: privat
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  • Rudolf Oberst repariert einen Wäschetrockner
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Weil der Mauerkirchener Rudolf Oberst als Jugendlicher seine Lehre abgebrochen hatte, musste er viele Jahre als Helfer arbeiten. Jetzt will er sich beruflich verbessern und holt über das Wifi seine Lehrabschlussprüfung nach.

MAUERKIRCHEN. Wenn man mit Rudolf Oberst spricht, hat man gleich den Eindruck, hier weiß jemand was er will. Mit kräftiger Stimme erklärt er die nächsten beruflichen Ziele. Er will die Lehrabschlussprüfung (LAP) als Elektriker machen und ist dann eine anerkannte Fachkraft. „In meiner Branche werden viele gesucht“, sagt Oberst.

Er hatte zuletzt bei einer Firma in einem Büro gearbeitet und mehrfach den Wunsch geäußert, die Lehre fertig machen zu wollen. Weil das nicht ging, kündigte er und geht nun über die Futura Arbeitsstiftung seinen Weg weiter. Die Stiftung übernimmt einen Teil der Ausbildungskosten, einen Teil muss der Arbeitgeber zahlen. Das ist ein Vorteil für beide Seiten: die Firma hat einen der gesuchten Facharbeiter, der auch schon viel Erfahrung mitbringt und der Lehrling bekommt eine hochwertige Ausbildung über das Wifi.
Das Unternehmen, in dem Oberst arbeitet, die Firma Expert Wimmer, hat noch zwei weitere Lehrlinge auf diese Weise in Ausbildung. 

LAP via Futura Stiftung

Oberst macht jetzt planmäßig zwei Jahre ein Praktikum, beginnt währenddessen mit seinen 515 Unterrichtseinheiten und am 5. Dezember 2023 ist es dann soweit: Er kann die Prüfung zum Elektrofachmann machen, oder genauer: den Abschluss in Elektro- und Gebäudetechnik. Damit holt er nach, was er im „jugendlichen Leichtsinn“ abgebrochen hatte. Damals war es vor allem das Geld, das ihn reizte, sofort zu arbeiten und nicht nur eine Lehrlingsentschädigung zu bekommen.

Von der Lebensarbeitszeit her, zahlt sich das auf alle Fälle aus. Er kann noch seine reguläre Pension erzielen, sofern es die Gesundheit erlaubt. Das sind immerhin noch 18 Jahre. Mit 47 habe er auch kleinere Einschränkungen, die ihn aber nicht davon abhalten, in die Arbeit zu gehen.

„Notfalls mit Rollator“ würde er noch zur Arbeit kommen, scherzt er. Arbeitslos sein sei nichts für ihn. Er war zwar selbst immer wieder ohne Beschäftigung, aber Dauerzustand wäre das keiner, sagt er. Ob ihn sein Arbeitnehmer nach der Ausbildung übernimmt? Davon geht Oberst aus. Das Betriebsklima sei angenehm und familiär. Schließlich war es die Firma, wo er einst die Lehre angefangen hatte.

Rudolf Oberst repariert einen Wäschetrockner | Foto: privat
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