1324 km im Dauerlauf
Von Sylt bis auf die Zugspitze: Christian Maierhofer lief 19 Tage lang täglich zwei Marathons.
WILDENAU (höll). Um 4 Uhr aufstehen. Um 5 Uhr loslaufen. Keine Pause. Nur rennen. Bis zu 93 Kilometer an einem Tag. Dann schlafen auf einem Turnhallenboden. Und das 19 Tage lang. Das war Christian Maierhofers Traum. Der 49-jährige Aspacher ist am 16. Juli zum Deutschlandlauf aufgebrochen. Gestartet sind die 61 Extremsportler - darunter auch sechs Frauen - in Sylt. 40 Läufer haben das Ziel 19 Tage später auf der Zugspitze erreicht.
Früher ist der gelernte Maurer Marathons gelaufen: "Dafür bin ich heute zu langsam", scherzt er. Ultramarathons haben es ihm angetan. Distanzen bis 100 Kilometer sind seine neue Herausforderung. Aber wie schafft man das? "Bei solchen Distanzen muss der Kopf stark sein. Letztendlich gewinnt der Körper, aber man darf nie an sich selbst zweifeln", erklärt Maierhofer. Im Dezember hat er mit dem Training für den legendären Deutschlandlauf begonnen. Und er sei "gut durchgekommen", habe "kaum Schmerzen" gehabt und kam schließlich als 23. ins Ziel. "Das Ergebnis ist den meisten, die an einem solchen Lauf teilnehmen, egal. Hauptsache man kommt überhaupt ins Ziel."
Nach Tagesetappen mit bis zu 93 Kilometern seien die Quartiere eher "Lazarette", berichtet der Extremläufer: "Am Abend werden erstmal die Wunden versorgt. Ich hatte Glück und musste nur Blasen, blaue Nägel und eine Magen-Darm-Erkrankung aushalten. Andere mussten abbrechen." 20 Prozent Schmerz seien ohnehin normal. "Jammern hört man da kaum jemand. Man weiss ja, dass man so einen Lauf nicht ohne Schmerzen absolvieren kann."
90 Kilometer Dauerlauf. Das kann schon fad werden: "Ich genieße die Natur und bin dankbar, dass ich diese schönen Platzl sehen darf. Manchmal läuft man auch zu zweit. Und gelegentlich singe ich auch", lacht der 49-Jährige. Und die tägliche Belohnung darf auch nicht fehlen: "Wenn wir an einem Bäcker oder Eisstand vorbeigekommen sind, dann haben wir uns natürlich auch was geholt. Das muss schon drin sein." Am härtesten war für den Aspacher der vorletzte Tag: "Ich hatte mit einer Magen-Darm-Erkrankung zu kämpfen. Aber da konnte ich auch nicht mehr aufgeben."
Nochmal will er diesen Lauf nicht mitmachen: "Einmal reicht wirklich." Aber nächstes Jahr steht der Berlin-Mauer-Lauf auf seiner Agenda. Das sind 100 Meilen - also 160 Kilometer - am Stück: "Ich bin dort schonmal gescheitert. Diese Sache will ich unbedingt noch zu Ende bringen."
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