Bruck an der Leitha
"Boehringer Ingelheim" investiert 1,2 Milliarden Euro in neue Produktionsanlage

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Der deutsche Pharmakonzern "Boehringer Ingelheim" siedelt sich im Eco Plus Park Bruck an der Leitha an und baut eine neue Produktionsanlage für Arzneimittel. Das Unternehmen investiert 1,2 Milliarden Euro in das Projekt und schafft über 800 Arbeitsplätze.  Die Energieversorgung der Anlage erfolgt vom ersten Tag an CO2-neutral. Für Niederösterreich ist die neue Produktionsanlage die größte Betriebsansiedlung, die es jemals gegeben hat.  (meinbezirk.at berichtete

WIEN/BRUCK AN DER LEITHA. Das forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim baut seine Präsenz in Österreich weiter aus. Nach der Eröffnung einer großen biopharmazeutischen Produktionsanlage am Standort Wien Meidling letzten Herbst hat die Konzernleitung vor kurzem beschlossen, eine weitere Anlage im niederösterreichischen Bruck an der Leitha zu errichten. Über 800 neue Mitarbeiter/innen werden dem neuen Hightech-Standort Leben einhauchen.

Arzneimittel-Produktion

Mit der Investition schafft Boehringer Ingelheim zusätzliche Kapazitäten zur Produktion biopharmazeutisch hergestellter Arzneimittel. Diese hochkomplexen Medikamente sind das am stärksten wachsende Medikamenten-Segment überhaupt und finden bei vielen Indikationen wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt Anwendung. 

"Biopharmazeutika werden in Zukunft noch breiter eingesetzt werden. Der Nutzen für Patientinnen und Patienten wächst von Jahr zu Jahr – und damit auch die Nachfrage. Eine Investition in die Biopharmazie ist eine Investition in die Zukunft“,

verdeutlicht der Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV, Philipp von Lattorff.

Als Vize-Präsident der Industriellenvereinigung freut ihn besonders, dass wieder Österreich als Standort ausgewählt wurde: „Innerhalb weniger Jahre konnten wir die Konzernleitung davon überzeugen, zwei dieser Mega-Investitionen in Österreich zu tätigen. Das ist eine Bestätigung nicht nur für die Leistungsfähigkeit der Wiener Unternehmensorganisation, sondern auch der Attraktivität des Industriestandortes Österreich.“

Philipp von Lattorff, Generaldirektor Boehringer Ingelheim RCV | Foto: Boehringer Ingelheim RVC GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
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Wirtschaftsstandort Österreich

Das unterstreicht Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck: „Der Wirtschaftsstandort Österreich bietet im internationalen Vergleich viele Vorteile. Mit einer attraktiven Forschungsförderungslandschaft, insbesondere der Forschungsprämie, die in Europa in dieser Form einzigartig ist und der geplanten Senkung der Steuern und Abgaben setzt die Bundesregierung ganz klare Signale. Die Investition von Boehringer Ingelheim ist ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Es zeigt, dass die Weichen trotz internationaler Herausforderungen auf Investition und Expansion stehen. Ich freue mich, dass wir mit vereinten Kräften diese Großinvestition realisieren konnten und damit wichtige Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Diese Investition ist ohne Zweifel nicht nur für die Bundesregierung, sondern für ganz Österreich einer der größten Erfolge im wirtschaftlichen Bereich der vergangenen Jahre.“

Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort  | Foto: Boehringer Ingelheim RVC GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
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Attraktiver Standort in Niederösterreich

Für die neue Produktionsstätte musste aus Platzgründen – der Boehringer Ingelheim Campus in Wien ist weitgehend belegt – ein neuer Standort gesucht werden. Bruck an der Leitha überzeugte mit vielen Vorteilen, etwa einer guten Verkehrsanbindung, der Nähe zu Wien aber auch mit positiven Umweltaspekten. Die Errichtung eines Biomassekraftwerks am Werksgelände, die Anbindung an einen angrenzenden Windpark sowie einer nahe gelegenen Biogas-Anlage sorgen zusammen mit einer Photovoltaikanlage dafür, dass die neue Produktionsstätte vom ersten Tag an ausschließlich aus klimaneutralen Energiequellen versorgt wird. Die Planer setzen zudem auf eine Minimierung des Bodenverbrauchs bzw. der Bodenversiegelung. Begrünte Dächer und Parkplätze mit Versickerungsflächen sollen die Nachhaltigkeit des Standorts zusätzlich gewährleisten.

Größte Einzelinvestition 

Für Niederösterreich ist die biopharmazeutische Produktionsanlage die größte, jemals getätigte Einzelinvestition eines Unternehmens. Dementsprechend groß ist die Freude über die neue Ansiedelung, bestätigt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „In diesen bewegten Zeiten geben derartige Entscheidungen und positive Nachrichten Kraft für die Herausforderungen der Zukunft. Und selbstverständlich hat ein Großprojekt wie diese Betriebsansiedelung von Boehringer Ingelheim in vielerlei Hinsicht Signalwirkung. Ein Signal, das mich besonders freut, ist die Bestätigung für die Attraktivität und Qualität unseres Wirtschafts- und Innovationsstandortes. Diese Betriebsansiedelung ist jedenfalls ein unschätzbarer Turbo für die Region und unser Bundesland, und sie ist auch ein Beweis dafür, dass Ziele der Ökonomie und Ökologie einander nicht ausschließen, sondern gemeinsam zum Erfolg führen können.“

Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau Niederösterreich  | Foto: Boehringer Ingelheim RVC GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach weiters von der größten Betriebsansiedlung seit jeher. „So eine Freude tut gut in Zeiten wie diesen. Derartige großartige Nachrichten geben Kraft, die wir für die kommenden Herausforderungen brauchen werden, wenn wir an die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine denken.“ Was die Krisen bisher gezeigt hätten, seien die Abhängigkeit von weltweiten Entwicklungen und unterbrochene Lieferketten. „Die Abhängigkeit im Gesundheitsbereich und in der pharmazeutischen Industrie ist groß. Umso wichtiger ist es, dass derartige Projekte bei uns umgesetzt werden“, führte die Landeshauptfrau weiter aus. Damit verbunden seien zwei Signale. Zum einen die Bestätigung für die Attraktivität und die Besonderheit sowie Qualität des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich. Zum anderen, dass mit der Ansiedelung gezeigt werde, dass Ökonomie und Ökologie sehr gut vereinbar seien.

Laut Mikl-Leitner ist „es eine große Auszeichnung für den Standort Niederösterreich, wenn man im Wettbewerb mit USA, Spanien und Deutschland steht und den Zuschlag bekommt. Es spricht für unsere Angebotspalette und unsere Bemühungen.“ In den vergangenen zehn Jahren gab es in Niederösterreich 335 Betriebsansiedlungen mit einem Gesamtinvestition von rund einer Milliarde Euro, die seitens der ecoplus betreut wurden. „Boehringer Ingelheim übertrifft diese Marke mit einem einzigen Projekt“, so die Landeshauptfrau. Mittlerweile seien im Wirtschaftspark Bruck an der Leitha 76 Betriebe mit 771 Arbeitsplätzen angesiedelt. „Wenn wir jetzt das Projekt ansehen, kommen wir auf 1,2 Milliarden Euro und mehr als eine Verdoppelung der Arbeitsplätze. Das zeigt, was diese Investition für Niederösterreich bedeutet“, so Mikl-Leitner.

Bruck wächst 

Vor allem bei Gerhard Weil, Bürgermeister von Bruck an der Leitha ist die Freude riesig: "Der innovative Wirtschaftsstandort Bruck an der Leitha liegt mit einer gutenVerkehrsanbindung zwischen den großen Städten Wien und Bratislava. Durch das Römerland Carnuntum, den Energiepark Bruck und den Eco Plus Park sind wir bereits seit über 20 Jahren nachhaltig unterwegs." Weil betonte, dass die 10.000 Einwohner-Grenze der Bezirkshauptstadt als Ziel bald überschritten werde. Weitere Brucker Stadtgespräche zur neuen Produktionsanlage von Boehringer Ingelheim seien bereits geplant. 

Gerhard Weil, Bürgermeister Bruck an der Leitha | Foto: Boehringer Ingelheim RVC GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
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Spatenstich 2023

Der Spatenstich für den, im ecoplus-Wirtschaftspark gelegenen, neuen Standort ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt sollen bis zu sieben Gebäude errichtet werden. Neben dem Produktionsgebäude inklusive eines Nebengebäudes entsteht ein Gebäude für die Qualitätssicherung, eine Energiezentrale, ein Logistik-Zentrum, ein Workshop- und Seminarzentrum sowie ein Eingangs- und Kantinengebäude. Die Fertigstellung soll plangemäß 2026 erfolgen.

Foto: Boehringer Ingelheim

800 neue Mitarbeiter/innen gesucht

Aktuell sucht das Unternehmen für den Wiener Standort und auch punktuell für den neuen Standort neue Mitarbeiter/innen für verschiedenste Bereiche: Dies sind u.a. Betriebsingenieur/innen, Projektmanager/innen, Produktionsmitarbeiter/innen, Fachkräfte für Labore und Qualitätskontrolle (ebenso Expert/innen aus der Qualitätssicherung), Mess- und Regeltechniker/innen, Automatisierungsexpert/innen, Lüftungstechniker/innen oder Logistikexpert/innen. In weiterer Folge werden dann noch Expert/innen in den Bereichen Finanz, HR, Einkauf, Controlling, Recht, IT für den neuen Standort benötigt.

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