Pilgersaison Mariazell
Josef Kuss, der Fotograf auf der Leiter

So kennt man den Fotografenmeister Josef Kuss: Auf seinem Dreibein setzt er große Wallfahrergruppen, so wie hier die der Straßenmeistereien, perfekt in Szene.
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  • So kennt man den Fotografenmeister Josef Kuss: Auf seinem Dreibein setzt er große Wallfahrergruppen, so wie hier die der Straßenmeistereien, perfekt in Szene.
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Es muss nicht immer High-Tech sein: Im Dienste von mehreren Kuss-Fotografengenerationen in Mariazell steht seit circa 130 Jahren eine einfache Fichtenholz-Stativ-Leiter.

MARIAZELL. Das Platzerl vor der Apotheke in Mariazell, am Fuße der Basilika-Stiege, prägt seit etwa 130 Jahren auch eine der ältesten Fotografenfamilien Europas, die Familie Kuss. Genau genommen interessierte sich der Gründer der Fotografenfamilie Nikolaus Kuss seit dem Jahr 1861 für die damals neue Technologie der Fotografie, aber die hölzerne Dreibein-Leiter kam erst ab etwa 1890 zum Einsatz.

Seit rund 130 Jahren "gehört" ihm der Platz vor der Hauptstiege der Basilika.
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Josef Kuss, selbst eine Attraktion

Wer hat noch nicht zugesehen wie Josef Kuss mit seiner wackeligen Dreibeinleiter vom oberen Hauptplatz anrauscht, sein Stativ vor der Kirchenstiege in Position bringt, die Kamera daraufschraubt, die Menschen auf der Hochstiege mit einem Mikrofon einrichtet, um anschließend eine Aufnahme der Wallfahrergruppe zu machen. Vor allem am Wochenende gehört Josef Kuss mit seinem drei Meter hohen Dreibein-Stativ zur Attraktion von Mariazell.

Josef Kuss besitzt die zarte Fichtenholzleiter in fünfter Fotografengeneration und aller Voraussicht wird er der Schlussmann auf diesem geschichtsträchtigen Holzstativ sein. Waren die Gruppenfotos früher bei den ganz großen Stuttgarter- oder Würzburger Wallfahrten ein wesentlicher Teil des Einkommens, fotografiert Josef Kuss die Gruppenbilder auf der Kirchenstiege heute mehr aus Liebe zur Tradition. Fotos werden wenige gekauft.

In nur wenigen "Gehsekunden" ist Josef Kuss mit Kamera und Dreibein zur Stelle.
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Auch hier gilt: Digital macht es leichter

Beim Beobachten von Josef Kuss denkt man sich manchmal, das hält die Leiter nie aus, aber wie man sieht erfüllt sie schon seit rund 130 Jahren problemlos ihren Zweck. In vergangenen Zeiten war es mit 13:18 Plattenkameras auf drei Meter Höhe eine besondere Herausforderung perfekte Fotos zu machen. Heute mit den kompakten Digitalkameras wurde es ungleich einfacher ein schönes Gruppenfoto zu erstellen, so Josef Kuss.

Auch hier hat die Digitalisierung Vorteile: die Kamera ist auf der wackeligen Holzleiter leichter zu handhaben.
  • Auch hier hat die Digitalisierung Vorteile: die Kamera ist auf der wackeligen Holzleiter leichter zu handhaben.
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Viele werden sich wundern, warum die Dreibeinleiter anno dazumal von der Firma „Ernst Just Leitern“ aus Fichte und als Dreibein ausgeführt wurde. Josef Kuss erklärt es damit, dass es so leichter für eine Person zu transportieren und aufzustellen ist.

Text und Foto: Fred Lindmoser, selbst auch als Fotograf in Mariazell unterwegs.

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