Stets interessiert an den Schicksalen der Kinder
Hildegard Luftensteiner-Wall erzählt aus ihrem Alltag als Englisch- und Biologie-Lehrerin.
Die WOCHE im Gespräch mit Diplompädagogin Hildegard Luftensteiner-Wall über sich und das Schulleben.
Worum geht's in Ihrem Job?
Hildegard-Luftensteiner-Wall: Ich unterrichte Englisch und Biologie an der Neuen Mittelschule Kapfenberg. Zuvor war ich für die Englischausbildung von Lehrlingen in einem großen Industriebetrieb der Region zuständig. Meine Leidenschaft für die englische Sprache und Lebensart kann ich nach meinem Aufenthalt als Sprachassistentin in England gut weitergeben.
Welche Voraussetzungen braucht Ihr Beruf?
Die Matura, danach ein Studium an der Pädagogischen Hochschule und natürlich ständige Fortbildungen.
Welche Stärken sind wichtig? Freude und Interesse an der vielfältigen Arbeit mit jungen Menschen, ein großes Fachwissen - und eine gute Stimme.
Welche Eigenschaften sind ein Muss für diesen Beruf?
Unabdingbar ist Beständigkeit - also Pünktlichkeit, Selbstdisziplin und Verlässlichkeit. Ich brauche viel Geduld und pädagogisches Geschick, wenn SchülerInnen für sie schwierige Aufgaben zu lösen haben. Respekt und Toleranz im Umgang mit anderen Menschen lernen die Kinder auch durch das Vorbild der Lehrerin. Wichtig ist mir weiters, ihnen etwas über körperliche und seelische Gesundheit zu erzählen, um sie fit für das Leben und den Beruf zu machen. Ich genieße auch das Arbeiten in unserem engagierten Lehrerteam.
Was ist das Aufregendste an Ihrem Job?
Auch nach meiner langen Zeit als Lehrerin finde ich die Begegnungen mit SchülerInnen spannend. Mich interessieren die Schicksale der Kinder, ihre Geschichten und Erlebnisse. Manche erlernen mit Englisch sozusagen ihre dritte Sprache. Erschwerend dabei ist, dass sie Englisch von ihrer Zweitsprache Deutsch ausgehend kennenlernen. In Biologie erstaunen mich detaillierte Beobachtungen ihrer Umwelt. Und ich denke mir schon oft: „Kindermund tut Wahrheit kund.“
Welche Hindernisse bringt Ihr Job mit sich?
Eine starke Belastung ist der Lärm. Einzelne Schüler stören, sie überspannen den Bogen mit ihrem Benehmen. Die Kinder sind heute unruhiger als vor 20 Jahren.
Wie kamen Sie zum Job?
Durch den Tipp einer Freundin erfuhr ich, dass eine Stelle an der Schule frei geworden war.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 14-jährigen Ich geben?
Hildegard mache den Beruf, der dir am Herzen liegt, und es wird sich alles fügen.
Barbara Pototschnig
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