WOCHE-Tischgespräch: Die Bierbrauerei im hauseigenen Keller

- <b>Die Biergenießer</b> – Irmgard und Reinhold Trieb: "Durchs Bierbrauen sind wir auf den Genuss gekommen."
- Foto: Pashkovskaya
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Tischgespräch im Keller der Privatbrauerei von Reinhold und Irmgard Trieb in St. Marein im Mürztal.
Schuld ist der Nachbar! Sie sind mit ihrem Bier Staatsmeister bei Privat- und Kleinbrauereien; dabei haben sie nichts anderes im Sinn, als hübsch und fein weiterhin Bier im Keller ihres Einfamilienhauses zu brauen: Reinhold und Irmgard Trieb aus St. Marein erklären sich im WOCHE-Tischgespräch:
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, eine Privatbrauerei zu machen?
Reinhold Trieb: Schuld daran ist der Sohn unserer Nachbarn. Er arbeitete in Libyen und aufgrund des dortigen Alkoholverbotes war er gezwungen, selbst Bier zu machen. Wir haben uns gedacht, wenn das so einfach ist, dann probieren wir es auch.
Irmgard Trieb: Das erste Bier haben wir in unserem Einkochtopf produziert. So einfach war es dann auch nicht. Es brauchte schon das Durchackern einiger Bücher und den Besuch einiger Kleinbrauereien, damit wir auf den Geschmack und den richtigen Weg kamen.
Seit wann seid ihr offiziell eine Privatbrauerei?
Reinhold Trieb: Das Gewerbe "Privatbrauerei führen wir seit August 2002. Im Jahre 2003 kauften wir eine 50-Liter-Brauanlage und seitdem darf auch meine Frau Irmgard wöchentlich ihre Braukenntnisse unter Beweis stellen.
Wie schaut eigentlich die genaue Brau-Prozedur aus?
Irmgard Trieb: Wir brauen zweimal in der Woche, jeweils 50 Liter. Mein Mann beginnt um 6 Uhr Früh mit den Vorarbeiten, ich mache den Braugang stets fertig. Um die Mittagszeit ist der Braugang dann abgeschlossen. Das Abfüllen erledigt dann wieder mein Mann.
Reinhold Trieb: Dazwischen liegen aber fünf bis sechs Wochen Reifezeit, beim Bockbier dauert es zirka zwei Monate, bis das Bier trinkfertig ist. Unser Bier hat auch nur eine begrenzte Haltbarkeit. Länger als zwei Monate sollte es nicht stehen. Deswegen auch nur die begrenzte Produktionsmenge, darum auch nur der regionale Verkauf.
Wie kommt man zu Eurem Bier?
Reinhold Trieb: Am besten über unsere Homepage (Anm.: www.trieb-braeu.repage.de). Spezialbiere gibt es nur gegen Vorbestellung, Pils- und Märzenbier haben wir stets vorrätig.
Expansionspläne?
Beide: Absolut nicht, es passt uns, so wie es ist.
Seid ihr immer schon Biergenießer gewesen?
Reinhold Trieb: Biertrinker war ich vorher auch schon. Seitdem wir das Bier selbst brauen, sind wir zu Biergenießern geworden.
Lieblingsbier?
Reinhold Trieb: Nein, dazu ist das Spektrum zu vielfältig. Aktuell versuchen wir uns an einem Whiskey-Bier. Ideen für neue Biersorten hätten wir noch unzählige – schon einmal Bier mit Cognac probiert?
Die Biermacher wurden fotografiert von Katarina Pashkovskaya
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