Ausgezeichnetes Entlassungsmanagement
Das LKH Bruck als "Musterschüler"
Was passiert nach einem Krankenhausaufenthalt? In Bruck wird das so gut koordiniert wie nirgends sonst.
Eine Verletzung, eine plötzliche Erkrankung, ein Bruch – und plötzlich ist nichts mehr so wie es vorher war. Viele Menschen haben nach einem unvorhergesehenen Krankenhausaufenthalt das Problem, dass Sie sich allein in den eigenen vier Wänden nicht mehr zurechtfinden; sie sind auf Unterstützung von außen angewiesen. Um diese Hilfe optimal zu organisieren, gibt es im LKH in Bruck seit 2012 ein eigenes Entlassungsmanagement, das von den zwei Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) mit Weiterbildung in Case und Caremanagement Silvia Scheikl und Silvia Wagner betreut wird – und welches von vielen Seiten sehr gelobt wird. Besonders Doris Koini vom Sozialmedizinischen Pflegedienst hebt das Engagement in Bruck, neben jenem im LKH Hartberg, als Musterbeispiel hervor: "Hier funktioniert die Kooperation wirklich sehr gut. Es gibt in beiden Häusern eigene Entlassungsmediatorinnen, die den Übergang vom Krankenhaus nach Hause begleiten. Sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen werden dabei gezielt auf die neue Situation vorbereitet."
Großes Lob
Auf das Lob angesprochen sagt Silvia Wagner: "Das Lob des SMP ehrt uns. Auch wir müssen sagen, dass die Zusammenarbeit mit den extramuralen Pflegeleistungsanbietern aus unserer Region sehr gut funktioniert und möchten uns auf diesem Wege auch dafür bedanken." Aber was macht man in Bruck anders als anderswo? "Was wir anders machen, ist eine gute Frage, die wir Ihnen so nicht beantworten können. Klar ist, dass die Patientin/ der Patient mit seinen Wünschen und Vorstellungen im Vordergrund steht und dass wir bemüht sind, für diese und deren Angehörige die beste Lösung für ein 'Leben nach dem Krankenhaus' zu organisieren", so Wagner.
Alle Altersstufen
Gedacht ist dieser Service grundsätzlich für ältere Menschen, wird aber immer öfter auch von jungen Menschen in Anspruch genommen, etwa nach Unfällen. "Die Unterstützung richtet sich da ganz nach den Bedürfnissen des Patienten. Manche brauchen nur an wenigen Stunden am Tag jemanden, der nach ihnen sieht und das oft auch nur für wenige Tage; manche brauchen intensivere Betreuung über einen längeren Zeitraum. Der am längsten von uns betreute Patient hat 22 Jahre lang Hilfe gebraucht", so Koini.
Besonders gelobt wird das Brucker Entlassungsmanagement, das jährlich rund 1.000 Patienten berät und unterstützt, auch was Entlassungszeiten an so genannten Randzeiten betrifft. "Wenn etwa am Freitag Nachmittag noch etwas organisiert werden muss, funktioniert das in Bruck wirklich hervorragend", lobt Koini.
Dank und Anerkennung
Die Patienten selbst nehmen das Angebot in den meisten Fällen dankend an. "Hin und wieder gibt es Diskrepanzen, besonders mit Angehörigen. Aber da hilft meist gute Überzeugungsarbeit mit schlagkräftigen Argumenten", erklärt Koini. Und Wagner dazu: "Jeder Fall hat andere Ausgangskriterien und ist für die Betroffenen oftmals eine große Herausforderung. Nicht immer einfach ist es, wenn die angestrebte, weitere Versorgung nicht sofort erreicht werden kann, durch fehlende Versorgungskapazitäten, fehlende Pflegeheimplätze im 'Wunsch-Pflegeheim', etc. und im Rahmen dessen fallweise auf Kompromisslösungen eingegangen werden muss. In dieser Situation unterstützen wir sehr gerne und erarbeiten uns gemeinsam die bestmögliche Lösung."
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