Die Rückkehr des Habichtskauzes und die Rolle des Brucker Naturschutzzentrums
Wenn es um den Schutz von Wildtieren geht, dann kommt man am Naturschutzzentrum in Bruck nicht vorbei.
Der Schnee ist weg im Weitental. Das Naturschutzzentrum im Brucker Weitental war eigentlich nie im Winterschlaf. Da das Naturschutzzentrum in der Kategorie "Zoo" eingestuft ist, darf es für Besucher geöffnet haben. "Vereinzelt kommen Besucher, vorwiegend sind es Wanderer oder Spaziergänger, die Schulklassen bleiben leider aus, das aber ist den schulinternen Maßnahmen geschuldet", erklärt die Biologin Maria Feldgrill, die den bisherigen "Alleinunterhalter" Siegfried Prinz unterstützt.
Ebenso keine Winterpause gibt es für die Vogelauffangstation. Mit einem verletzten Bussard rüstet sich Maria Feldgrill für eine Autofahrt nach Murau. Dort unterstützt ein Tierarzt die Auffangstation mit einer kostengünstigen Operation, ein operierter Vogel darf dafür die Heimreise antreten. "Wenn die Vögel wieder flugtüchtig sind, werden sie wieder ausgewildert", erklärt Sigi Prinz. Jetzt im Frühling, wenn die Jungvögel geschlüpft sind, ist auch Hochsaison in der Auffangstation. Aus der ganzen Steiermark müssen hier im Weitental Vögel gerettet, versorgt und wieder ausgesetzt werden.
Weitental hilft den Käuzen
Nebenher wird weiterhin das steirische Habichtskauz-Projekt begleitet. Der Habichtskauz ist die größte Waldeule Mitteleuropas. Sie gilt zwar in der Steiermark als heimisch, einen Brutnachweis und eine gesicherte Population gibt es jedoch nicht. Das Naturschutzzentrum unterstützt beim Lückenschluss zwischen Slowenien und den Populationen im Norden Österreichs und in den nördlichen Nachbarländern. "Bei uns sind Brutpaare vorhanden, deren Jungvögel wir beständig auswildern. Aber um eine gesicherte Population zu erhalten braucht es gesichert mindestens zehn Habichtskäuze, die nicht miteinander verwandt sind", so Maria Feldgrill.
Zur Projektbetreuung gehört auch das Aufstellen von Nisthilfen und das Monitoring.
"Das Projekt ist dann erfolgreich, wenn es uns gelingt, die noch vorhandenen Populationen in Slowenien, Kroatien und Italien mit den Wiederansiedlungsgebieten im Norden in Niederösterreich, Wien, Tschechien und Deutschland zusammenzuführen. Mit unserem zentralen Standort ist das Weitental ein wichtiger Stützpunkt des Projektes", so Sigi Prinz.
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