Schnee in der Obersteiermark
Ein Winter wie damals
In der Hochschwabregion und im Mürztal hat es von 1. Februar bis heute mehr als einem Meter geschneit – und das in Tallagen. Am Berg sind die Schneemassen enorm. Große Lawinengefahr im Nordstau. Erwärmung und Regeneintrag verstärken Nassschneeproblem.
BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Zugespitzt hat sich die Lage am Nachmittag und Abend am Donnerstag, 2. Februar. Innerhalb weniger Stunden sind enorme Schneemengen vom Himmel gekommen. Zwischenzeitlich mussten sowohl Seeberg als auch Lahnsattel gesperrt werden.
Mittlerweile sind alle Straßensperren aufgehoben, einzig die B 24 ist zwischen Greith und Weichselboden wegen Lawinengefahr gesperrt. Generell gilt jedoch für alle höher gelegenen Bergstraßen im Bezirk Kettenpflicht.
Langsam beginnt sich die Situation in der Region Aflenz und Thörl zu entspannen. In Thörl mussten die Schulen und Kindergarten gesperrt werden. "Wir hatten Sorge, dass die Flachdächer dem Schneedruck nicht standhalten. Heute Vormittag werden die Dächer abgeschaufelt. Aber durch einsetzenden Regen und höheren Temperaturen könnte die Schneelast auf den Dächern durchaus zum Problem werden", erklärt der Thörler Bürgermeister Günther Wagner.
In Aflenz konnte die Ortsdurchfahrt mittlerweile für den Verkehr freigegeben werden. Auch hier waren mögliche Dachlawinen die Gefahrenquelle. "Im Ort Aflenz-Kurort müssen wir schauen, wie wir den Schnee aus den engen Straßen und Gassen herausbringen, aber ansonsten haben wir die Lage im Griff", sagt Bürgermeister Hubert Lenger, der selbst mit seinem Traktor beim Schneeräumen im Einsatz ist.
Stromausfälle wegen Nassschnee
Einige Seitengräben in der Breitenau und im Lamingtal, aber auch Ortsteile in Thörl waren kurzzeitig ohne Strom weil umgestürzte Bäume die Stromleitungen unterbrachen. Am gestrigen Nachmittag war auch die Südbahn zwischen Wartberg und Kindberg unterbrochen, weil Bäume auf die Oberleitung gestürzt sind,
Die Feuerwehren sind nach wie vor im Dauereinsatz: umgestürzte Bäume müssen entfernt werden, Dächer müssen abgeschaufelt werden und hängengebliebene oder verunfallte Fahrzeuge müssen geborgen werden.
Einsetzender Regen und sturmartiger Wind verschärfen die Situation – ganz besonders in den Bergen rund um den Hochschwab. Von Skitouren am Wochenende ist dringend abzuraten.
Pkw in Bruck abgestürzt
Zu einem schwierigen Einsatz wurde die Feuerwehr Bruck-Stadt am Donnerstag, kurz nach 17 Uhr, gerufen. Am Heuberg im Bereich Lehrforst/Fleischhackeralm war ein Pkw mit fünf Personen von der schneeglatten Straße abgekommen, hatte sich überschlagen und war etwa 30 Meter in den Wald gestürzt.
Alle Insassen, Forstschüler auf der Rückfahrt vom Lehrforst, konnten selbstständig das Fahrzeug verlassen. Sie wurden vom Feuerwehrsanitäter erstversorgt und dann für mögliche weitere Abklärungen vom Roten Kreuz ins LKH Bruck an der Mur eingeliefert. Die fünf Schüler dürften jedoch glimpflich davon gekommen sein.
Der verunfallte PKW wurde von der Stadtfeuerwehr geborgen, also zurück auf die Forststraße gezogen und in weiterer Folge mit einem Traktor der Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft abgeschleppt.
Links:
• Lawinenwarndienst Steiermark
• ÖAMTc-Verkehrsdienst
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