Einzigartig: Zwei Geschwister als Notare in einer Stadt

- Neuer Notar für Bruck: Wolfgang Stütz wurde am 1. Februar angelobt, für die WOCHE stand er gleich als Interviewpartner zur Verfügung.
- Foto: Pashkovskaya
- hochgeladen von Ekatarina Paller (Pashkovskaya)
Mit Wolfgang Stütz hat die Stadt Bruck einen neuen Notar, er ist der Bruder von
Notarin Helga Kaiser.
Am 1. Februar ist er als Nachfolger von Roland Bonora als Notar in Bruck angelobt worden, und sorgt damit gleich zu Beginn für Schlagzeilen, denn: "Es ist österreichweit einzigartig, dass zwei Geschwister beide Notariate in einer Stadt führen", zeigt sich Wolfgang Stütz stolz. Und das hat sich für ihn aus viel Glück so ergeben. "Ich arbeite bereits seit Jahren als Partner im Notariat meiner Schwester und habe mich für die nun frei gewordene Stelle in Bruck beworben. Und weil ich schon seit längerem an erster Stelle der Warteliste stehe, habe ich jetzt diese Stelle bekommen. Es war immer mein größter Wunsch, in Bruck arbeiten zu können", so Stütz.
Die Liebe zum Notariat liegt offenbar in der Familie, denn schon Vater Alfons Stütz war Notar – damals der längst dienende in der Steiermark noch dazu. Und auch die nächste Generation scharrt schon in den Startlöchern, denn auch Tochter Maria arbeitet nach Abschluss ihres Jus-Studiums, so wie auch Gattin Gabriele, im Notariat mit.
In Bruck aufgewachsen
Stütz ist gebürtiger Vorauer und im Alter von fünf Jahren – berufsbedingt durch den Vater – nach Bruck gezogen. Nach Schulabschluss zog es ihn zum Jus-Studium nach Graz, wo er seine Frau kennenlernte. Gemeinsam mit ihr hat er drei Kinder und wohnt nun in Bruck.
Räumlich wird er mit seinem Büro am jetzigen Standort am Hohen Markt in Bruck bleiben, es ist jedoch notwendig, kräftig auszubauen. "Es ist mittlerweile zu einem außergewöhnlich großen Notariat geworden und wir werden auch personell aufstocken, also ist der Ausbau unserer Räumlichkeiten momentan sicherlich das größte Projekt", so der bekennende Weinliebhaber.
Breites Spektrum
Fachlich wird alles abgedeckt, was man von einem Notariat erwarten kann. "Unsere Arbeit basiert auf mehreren Säulen: Angefangen bei der Säule Vorsorge/Vollmacht/Testament/Patientenverfügungen über Unternehmensvorsorge und Gesellschaftsgründungen bis hin zu Liegenschaftsverkehr, Kaufverträgen und Verlassenschaftsverfahren wird bei uns alles durchgeführt", erklärt Stütz. Welche Tipps kann er seinen Klienten grundsätzlich geben? "Ich würde jedem raten, ein Testament aufzusetzen, unabhängig vom Alter. Nur und 16 Prozent der steirischen Gesamtbevölkerung haben ein solches für den Ernstfall verfasst.
Und auch in Bezug auf das Steuerrecht sieht er eine Entwicklung auf uns zu kommen. "Bedingt durch die jetzige Cornonasituation wird es in den nächsten Jahren vermutlich eine Steuererhöhung geben. Das könnte sich auf die Erbschaftssteuer auswirken und auch möglicherweise eine Wiedereinführung des Pflegeregeresses bringen", mutmaßt er.
Persönliche Ziele
Sein persönliches Ziel für die nächsten Jahre ist es jedenfalls, das, was sein Vater aufgebaut hat, zu erhalten sowie den guten Ruf des Notariats beizubehalten. "Ansonsten wünsche ich mir einfach Gesundheit, denn eigentlich habe ich alles: einen tollen Job, ein wunderbare Familie. Ich wünsche mir einfach, dass alles so bleibt."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.