Eisenerz schreibt Filmgeschichte
Eisenerz im Film: Eine hundertjährige Filmgeschichte wird im August erzählt.
EISENERZ. So groß ist die Stadt unter dem Erzberg nicht, dass man recht lange nach dem "Alten Tanzsaal" suchen muss. Zudem geben Einheimische bereitwillig Auskunft. Der "Alte Tanzsaal" ist das ehemalige Lammer-Kino, dann war dort ein Möbelhaus, zuletzt stand das Gebäude leer.
Dem alten Gemäuer wurde neues Leben eingehaucht. Es ist Schauplatz für die Kulturinitiative "Eisenerz im Film". Das Team von eisenerZ*ART erzählt dort im August eine hundertjährige Filmgeschichte. "Dieser Bildungs- und Kunstfilmzyklus beschäftigt sich mit dem audiovisuellen Erbe der Stadt", erzählt Gerhild Illmaier, die künstlerische Leiterin von eisenerZ*ART. Als eine Art moderner “Kunstgenerator” macht sich eisenerZ*ART auf den Weg, das Besondere dieses Ortes und seiner Bewohner, das Besondere seiner Umgebung und natürlich das Außerordentliche seines Erzberges über Kunst und Kultur neu zu entdecken und zu erschließen.
Filmschätze gehoben
Heuer liegt der Fokus auf Eisenerz als Filmstadt. "Unsere Vermutung, dass der Erzberg ausführlich im Film dokumentiert wird, hat sich bestätigt. Darüber hinaus war und ist der ,Steirische Brotlaib' Schauplatz für Filmproduktionen", erzählt Illmaier. In Georg Wasner vom Österreichischen Filmmuseum und Werner Schwarz vom Wien Museum hat sie kongeniale Partner gefunden. 50 Titel wurden so entdeckt, seit Jänner 2013 wurde an der Aufbereitung des Zyklus "Eisenerz im Film" gearbeitet. Mit im Boot ist Wolfgang Stritzinger vom Technischen Museum in Wien, der Kurator der Filmreihe ist.
Zurück zum "Alten Tanzsaal", wo vergangenen Donnerstag der erste Block der Reihe "Eisenerz im Film" gezeigt wurde. Mit dem Monumentalfilm "Sodom und Gomorrha". Ein Stummfilm aus 1920, in dem Michael Kertész Regie führte. Der Ungar emigrierte in die USA, nannte sich Curtiz und drehte 1942 den Welterfolg "Casablanca" mit Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart.
Die zahlreichen Besucher waren beeindruckt von der Mimik und Gestik der Darsteller, von den schnellen Schnitten und monströsen Dimensionen. Verdienten Applaus erntete der Pianist Gerhard Gruber, der mit seiner Musik dem Streifen Leben gab. Und das 90 Minuten lang.
Eisenerz im Film - das Programm:
Freitag, 9. August, 19 Uhr:
BLOCK II: Nationalsymbol IndustriearbeiterInnen
13 Kurzfilme, hergestellt zwischen 1911 und 1978, mit einem Vortrag von Georg Wasner.
Auszüge aus "Österreich in Bild und Ton" (1937)
Metall des Himmels (D 1935)
Zum Eisernen Berg (D/A 1960)
Ennsfahrt (A 1958)
Tagbau auf dem Steirischen Erzberg (A 1950)
Schienen - Die Straßen der Wirtschaft (A 1958)
Präbichl-Straße (ORF 1965)
Eröffnung Nordrampe Präbichl (ORF 1974)
Freitag, 16. August, 19 Uhr:
BLOCK III: Eisenerzfilm 1
Erz-Schmerz, ORF 1984
Am Anfang war der Blick A/LUX 2003
Freitag, 30. August, 19 Uhr:
BLOCK IV: Eisenerzfilm 2
Steirerblut, ORF 2013
Wo: Alter Tanzsaal Eisenerz
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