Ortsstellen probten Ernstfall
Gebietsübung der Bergrettung in Mariazell
Die acht Ortsstellen des Einsatzgebietes Hochschwab probten gemeinsam mit der grenznahen niederösterreichischen Bergrettung Mitterbach auf der Mariazeller Bürgeralpe anspruchsvolle Einsatzszenarien auf der Piste sowie im alpinen Gelände.
STEIERMARK/MARIAZELL. Bei der großangelegten Gebietsübung in Mariazell wurden die rund 120 teilnehmenden Bergretterinnen und Bergretter durch die Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergrettung Steiermark unterstützt, ebenso durch die Alpinpolizei Hochsteiermark sowie die lokale Liftgesellschaft, die Freiwillige Feuerwehr Mariazell und das Rote Kreuz Mariazellerland.
Zu den acht Ortsstellen des Gebietes Hochschwab zählen die Bergrettungen Aflenz, Bruck, Kapfenberg, Mariazellerland, Mixnitz, Thörl, Tragöß und Turnau. Dieses Jahr zeichnete die Bergrettung Mariazellerland unter Führung von Einsatzleiter Thomas Strasser sowie Ortsstellenleiter Peter Tributsch für die Großübung mit den rund 120 beteiligten alpinen Einsatzkräften verantwortlich.
Modernste Rettungstechnik im Einsatz
Die Übungsszenarien, welche von den ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergrettern bewältigt werden mussten, erforderten allesamt höchste Professionalität, Teamarbeit und den Einsatz modernster Rettungstechnik.
Gemeinsam galt es vier Übungsszenarien zu bewältigen. Erschwert wurden die Übungsbedingungen durch die einsetzende Dunkelheit sowie teilweise kräftigen Schneefall, realistische Bedingungen - müssen doch die steirischen Rettungskräfte oft auch zu Einsätzen in der Nacht und bei jeder Witterung ausrücken.
„Neben einer Rettung oder Evakuierung aus der modernen Gondelbahn auf die Mariazeller Bürgeralpe sind auch eine Paragleiter-Rettung, eine Rettungsaktion aus alpinem Steilgelände sowie ein Sucheinsatz zu bewältigen“, beschreibt der Einsatzleiter der Bergrettung Mariazellerland, Thomas Strasser, die Anforderungen, die an die Übungsmannschaften gestellt wurden.
Wirklichkeitsnahe Übungsannahmen
Die Übung stellt große Ansprüche an die Vielseitigkeit der Bergretterinnen und Bergretter. Es wird neben der Bergrettungs-Technik auch notwendig sein, die notfallmedizinische Erstversorgung im unwegsamen und alpinen Gelände durchzuführen. Erschwert wird das alles durch die einsetzende Dunkelheit.
„Wir beüben hier sehr realistische Szenarien, zu welchen wir innerhalb unserer ehrenamtlichen Tätigkeit jederzeit alarmiert werden können." So beschreibt der Ortsstellenleiter der Bergrettung Mariazellerland, Peter Tributsch, die Übungsvorgaben. Als Organisator der Übung war er gemeinsam mit Einsatzleiter Thomas Strasser für den reibungslosen Ablauf der Übung verantwortlich.
Perfekte Zusammenarbeit
„Die perfekte Zusammenarbeit innerhalb der Bergrettung Hochschwab und auch die Koordination mit den Bergrettungsortstellen über Bundesländergrenzen hinweg“ - hebt Gebietsleiter Martin Happenhofer hervor - „hat einwandfrei funktioniert. Auch im Einsatzfall muss eng Hand in Hand gearbeitet werden. Damit dann alles reibungslos funktioniert, üben wir in derartigen Großübungen zwei Mal jährlich.
Je eine Sommer- und eine Wintergebietsübung werden von einer Bergrettungsortsstelle organisiert. Im Folgejahr zeichnet eine andere Ortsstelle des Gebietes für die Übungsorganisation verantwortlich.“
„Wir sehen deutlich, dass bei den Bergretterinnen und Bergrettern des Gebietes Hochschwab jeder Handgriff perfekt sitzt“, bestätigte auch Landesleiter-Stellvertreterin Angelika Mohr, die der Übung als Beobachterin gemeinsam mit dem Bezirkshauptmann von Bruck-Mürzzuschlag, Bernhard Preiner beiwohnte, bei der abschließenden Schlussbesprechung.
24 Stunden, 7 Tage die Woche einsatzbereit: ehrenamtlich, unentgeltlich und in der Freizeit, um Menschen im unwegsamen und alpinen Gelände zu helfen. Ein sehr forderndes Ehrenamt - jede Bergretterin und jeder Bergretter investiert sehr viel Freizeit in seine Aus- und Fortbildung, denn im Einsatz muss jeder Handgriff sitzen. Bei sich selbst und vor allem gemeinsam im Team.
Text und Fotos: ÖBRD/Michael Friedrich
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