Internationales Storytelling Festival in Bruck

Hochkultur zum Greifen nah

Zum ersten Mal bespielte das Austrian International Storytelling Festival mit „Bruck erzählt“ die heimische Bühne. Hochkultur zum Greifen nahe. Die besten Zuhörer:innen suchen ihresgleichen.

BRUCK/MUR. Sie fliegen durch die Lüfte, sprechen durch eine Puppe, tanzen barfuß oder werden über die zarten Klänge von Cello und Akkordeon transportiert: berührende Geschichten. Die Erzählkunst kennt viele Ausdrucksformen. Eindrücklich vorgetragen wurden sie von internationalen Künstler:innen beim Austrian International Storytelling Festival am vergangenen Wochenende im Stadtsaal Bruck an der Mur.

Storytelling bedeutet Geschichten erzählen

„Geschichtenerzählen ist die älteste Kunstform. Wir zeigen, dass es dennoch zeitgemäß und magisch und aufregend sein kann. Das Festival zaubert mittels Tanz, Artistik und unterschiedlicher Kulturen eine besondere Vielfalt auf der Bühne. Damit möchten wir mehr Menschen und eine jüngere Zielgruppe ansprechen,“ so Festival Intendantin Tessa Erker-Tegetthoff.

Das Fest gastiert heuer unter dem Titel #femalestories von 23.5. – 02.07. in Graz, Vorau, Bad Radkersburg, Bad Schönau und nun auch in Bruck an der Mur. 50 Künstler:innen aus 10 Nationen sind mit dabei, davon 30 Frauen mit vielen sozialpolitischen Impulsen.
Empfänglich für Kultur

Eröffnet wurde der Abend von Vater und Märchendichter und Autor Folke Tegetthoff, der das Festival 1988 gründete. Er las unter musikalischer Begleitung von Sina Shaari aus seinem neuen Buch „Der Augenblick der Kinder“.

"Klänge wie Wellen.
Worte wie ein Schiff.
Mithilfe eurer Fantasie
Unternehmen wir eine Reise.“
Folke Tegetthoff

Internationale Kunst und Artistik

Das Duo Portes de Fer zauberte Klänge via Cello und Akkordeon von der Klassik zur Moderne. Roxana Küwen Arsalan mit deutsch-iranischen Wurzeln begeisterte mit wahrer Körperbeherrschung bei Jonglage mit Händen und Füßen.

Gleich darauf wurde das Publikum von Deepa Kiran nach Indien mitgenommen, musikalisch, feurig und philosophisch. Die Energie der Göttin als Symbol für weibliche Kraft und Stärke.
Weiblichkeit und die Macht der Sprache spiegelte sodann Agnes Maier, Grazer Poetry Slammerin und Hebamme, der Gesellschaft. In ihren Kurzgeschichten geht es um Begegnungen, Grenzen, aufkeimende Freundschaften und Irritationen.

Den jüngeren Anwesenden zauberte der argentinische Puppenspieler Roberto White mit seinem Figurentheater ein Lächeln auf die Lippen.
Fulminant beendete das ukrainische Paar Zlata und Alexi Kozakova mit ihrer Hand-to-Hand Akrobatik die Vorführung. Zwei Artisten der Extraklasse, so tourten sie jüngst 5 Jahre mit Cirque du Soleil. Die beiden zeigen eine Geschichte voll Vertrauen und des Sich-Aufeinander-Einlassens.

Organisatorin und Leiterin der Fachstelle Kultur der Stadt Bruck, Imelda Baierl-Melmer, SPÖ-Vizebürgermeisterin Silke Reitbauer-Rieger sowie Kerstin Koch-Pernitsch zeigten sich begeistert und hoffen gemeinsam mit Tessa Erker-Tegetthoff auf eine Wiederholung von „Bruck erzählt“ im kommenden Jahr. Die Menschen mögen mit magischer Erfahrung reich nachhause gehen, so Tegetthoff.

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