Brauch zu Petri Stuhlfeier
In der Breitenau werden die Bienen aufgeweckt
Am Sonntag vor dem Fest „Petri Stuhlfeier“ wurde in der Breitenau im Rahmen des Gottesdienstes in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Erhard im Seelsorgeraum Bruck der alte Brauch des Bienenaufweckens wiederbelebt.
BREITENAU. In manchen Gegenden wird der Brauch des Bienenaufweckens noch hochgehalten – so wie im Breitenauertal. Werden die Bienen zu Ambrosius, dem Schutzpatron der Imker, am 7. Dezember in die Winterruhe verabschiedet, werden sie rund um den 22. Februar, am Tag Petri Stuhlfeier, symbolisch wieder aufgeweckt.
Der Obmann des Bienenzuchtvereins Markus Fraiss klopfte dabei dreimal mit einem großen Schlüssel an einem Bienenstock, auf dem eine holzgeschnitzte Statue des Hl. Ambrosius (geschnitzt vom langjährigen Breitenauer Imker und Harmonikaspieler Alfred Wiedner) und eine entzündete Wachskerze aufgestellt waren und die Gattin des Imkers Ernst Schoberer, die geschäftsführende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Eva Schoberer verlasen gemeinsam dreimal etwa folgenden Spruch aus der Breitenauer Tradition: „ Beinl, auf, auf, heit is Peter Lanzintag, heit is eicha Namenstag! Wünsch enk viel Glück zum Heni und Wachs z`sammtragn!“
Imkertradition im Breitenauer Tal
Eva Schoberer brachte in diesen festlichen Gottesdienst, den Pfarrer Clemens Grill zelebrierte, auch besondere Fürbitten ein, die zur Wertschätzung der Bienen und der blühenden Natur einluden. Mit diesem Bienenaufwecken zu Beginn eines Bienenjahres schließt sich der Kreis, denn zum Fest des Hl. Ambrosius feiern die Breitenauer Imker schon viele Jahre eine Dankesmesse.
Petri Stuhlfeier
Der alte Festtag "Petri Stuhlfeier" erinnert an die Übernahme des Bischofsstuhls von Rom durch den Apostel Petrus. In manchen Regionen gilt der 22. Februar immer noch als erster Frühlingstag. Petri Stuhlfeier ist auch ein Lostag, dazu gibt es eine Vielzahl an Bauernregeln wie zum Beispiel: "Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch vierzig Tage Gewalt" oder "Nach der Kälte der Petersnacht, verliert bald der Winter seine Kraft."
Ambrosius, Schutzpatron der Imker
Am 7. Dezember gedenkt die Kirche des Heiligen Ambrosius, der unter anderem Schutzpatron der Bienen und Imker ist. Er wird häufig mit einem Bienenkorb dargestellt, der Fleiß und Gelehrsamkeit symbolisiert. Der 7. Dezember ist der Tag seiner Weihe zum Bischof. In Österreich ist der 7. Dezember zugleich auch „Tag des Honigs“.
Die Verehrung des Heiligen als Schutzpatron der Imker ist auf eine Überlieferung zurückzuführen, nach der ein Schwarm Bienen – während er sich noch schlafend in der Wiege befand – durch seinen Mund geflogen seien und ihn mit Honig genährt haben sollen. Der Vater des Kindes ließ nicht zu, dass die Bienen vertrieben werden, um den Sohn vor Stichen zu schützen. Der Schwarm soll schließlich weitergezogen sein, ohne Ambrosius gestochen zu haben. Dieses Ereignis wurde als Zeichen Gottes gedeutet.
Den Text aus der Breitenau hat Ernst Grabmaier beigesteuert.
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