Irgendwann ist sie dann fort

Der Bauernhof der Maria Kuhnes in St. Katharein steht auf wertvollem Quarzporphyr-Gestein. Vielleicht wollen deshalb einige Personen Maria Kuhnes vom Hof beseitigen. HACKL
  • Der Bauernhof der Maria Kuhnes in St. Katharein steht auf wertvollem Quarzporphyr-Gestein. Vielleicht wollen deshalb einige Personen Maria Kuhnes vom Hof beseitigen. HACKL
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Die Geschichte sollte eigentlich verfilmt werden. Einer Frau wird Unrecht getan und alle schauen weg. Gottseidank doch nicht alle, das hält die Frau im Leben.

Maria Kuhnes ist enttäucht. Sie ist enttäuscht von Kammerfunktionären, die sie in Förderangelegenheiten falsch beraten haben. Sie ist enttäuscht von Ihrem Nachbarn, der Ihr ein wertvolles Grundstück abgeluchst hat. Sie ist enttäuscht von der Energiegesellschaft, die auf ihre Hilferufe zwecks einer Stromabschirmung bei der nahen Hochspannungsleitung niemals reagiert hat. Sie ist enttäuscht von der Polizei, die ihr die Tür aufbricht, wenn sie nicht zu Hause ist. Sie ist enttäuscht vom österreichischen Rechtssystem, das sie kurzzeitig entmündigen ließ. Sie ist enttäuscht vom Pfarrer, der sie nicht mit dem Auto in die Kirche mitnimmt.

Maria Kuhnes lebt auf einem alten Bauernhof in St. Katharein an der Laming. Sie lebt allein. Maria Kuhnes ist keine Querulantin, sie ist auch keine Aufschneiderin oder Lügnerin. Alle Geschehnisse sind zum überwiegenden schriftlich belegt und sind logisch nachvollziehbar.

Maria Kuhnes ist auch nicht dumm oder geistig verwirrt. Sie ist eine aufgeschlossene Frau, die alles hinterfrägt.

Maria Kuhnes möchte eine Behandlung auf Augenhöhe. Sie möchte für voll genommen werden und sie möchte fair behandelt werden. Sie will informiert werden.

Das passiert nicht immer. Ist dies der Fall, dann beginnt Maria Kuhnes lästig zu werden. Dann kann es schon vorkommen, dass sie täglich anruft, dass sie wöchentlich in einem Amt erscheint. Das stört, und Störfälle müssen auf gut österreichisch beseitigt werden.

Maria Kuhnes kann unglaublich stur sein, wenn sie sich im Recht fühlt. Ihren Streit mit der Estag sitzt sie im Dunkeln aus. "Von denen will ich keinen Strom mehr annehmen", sagt sie. Sie könne ja durchaus auch ohne Strom leben, ist ihre Sichtweise.

Sie verweigert die Kommunikation mit Menschen und Behörden, die sie verletzt haben und das macht es für sie nicht gerade einfacher.

Es wurde schon versucht, Maria Kuhnes zu entmündigen. Sie hat es jedoch geschafft, sich aus der Umklammerung einer Sachwalterschaft zu befreien. Derzeit wird versucht, Maria Kuhnes eine ständige Verwirrtheit nachzuweisen, um sie in die Sigmund-Freud-Klinik nach Graz bringen zu können.

Irgendwann wird Maria Kuhnes ihren Kampf gegen das System aufgeben. Derweilen wird sie noch von einigen wenigen einflussreichen Personen in der Bezirkshauptmannschaft Bruck unterstützt, die diesem Unrecht nicht tatenlos zusehen wollen.

Irgendwann wird auch diese Hilfe nicht mehr ausreichen. Dann wird sie in einer geschlossenen Anstalt verschwunden sein für immer.

Passen Sie auf sich auf, liebe Frau Maria Kuhnes!   

Autor Markus Hackl

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