Kaiserliche Hoheit liebt das Facebook

Ewald Harrer gibt in seinem Restaurant den Kaiser Franz Joseph: Auf die Idee hat ihn ein Treffen mit Karl-Heinz Böhm gebracht. | Foto: Pashkovskaya
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  • Ewald Harrer gibt in seinem Restaurant den Kaiser Franz Joseph: Auf die Idee hat ihn ein Treffen mit Karl-Heinz Böhm gebracht.
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Der Kapfenberger Gastronom Ewald Harrer ist "der Kaiser". So kennt man ihn über die Grenzen Österreichs hinaus. Als unnachahmliches Double von Kaiser Franz Joseph I. begrüßt er in seinem Lokal "K.u.K. Restaurant zum Kaiser Franz Joseph" in Galauniform seine Gäste. Im August feiert Ewald Harrer mit "50 Jahren Gastronomie" sein ganz persönliches Jubiläum. Die WOCHE hat nachgefragt, wie es zu diesen 50 Jahren gekommen ist.

Eure Kaiserliche Hoheit oder doch einfach nur Ewald Harrer, welche Anrede ist Ihnen lieber?
EWALD HARRER: Ganz leger, Herr Ewald, das genügt.
Herr Ewald, wie kommt es nun zu 50 Jahren Gastronomie?
Begonnen hat alles im Jahr 1967, da habe ich die Lehre für Küche und Service in Judenburg begonnen, danach habe in Bruck gleich eine Konditorlehre draufgesetzt. Es folgte die Zeit auf hoher See – als Steward und 2. Koch war ich auf der ganzen Welt unterwegs.
Wann wurden Sie selbstständig?
Das war schon die nächste Station, im Jahr 1977. Da habe ich das Altstadtstüberl in Kapfenberg aufgebaut und zehn Jahre lang geführt. 1987 hat es mich für mehr als fünf Jahre auf die Kanareninsel Teneriffa verschlagen. Ich hatte dort ein eigenes Lokal. Da ich auch als Reiseleiter engagiert war, wurde unser Lokal schnell zum Österreich-Treffpunkt.
Dann gings wieder nach Hause?
Ja, Böhler hat mich als Hoteldirektor fürs Böhlerstern angeworben. Das Hotel habe ich bis zum Tod meiner ersten Frau geführt. Mit ihr habe ich parallel dazu das Cafè Paradox in der Kapfenberger Altstadt aufgebaut. Nach ihrem Tod habe ich es dann weitergeführt. Es hat wieder nicht sehr lange gedauert, dann hat mich die Stadtgemeinde Kapfenberg als Pächter für das Burgrestaurant angeworben. Die Burg haben wir neun Jahre sehr erfolgreich geführt und auch bekannt gemacht.
Wann wurde aus Ewald Harrer eigentlich der Kaiser?
Schon während der Zeit auf der Burg haben wir damit experimentiert und schnell gemerkt, dass das K.u.K.-Thema Entwicklungspotenzial hat. Voll und ganz umgesetzt haben wir das K.u.K. dann ab 2004 im Baderhaus in Bruck und es hat eingeschlagen wie eine Bombe. Seit 2013 sind wir hier in Kapfenberg und wie man sieht, das Kaiser-Thema lässt sich sehr gut transferieren.
Sie haben ja auch die Küche ans Monarchische angepasst?
Wir bieten altösterreichische Küche gemischt mit internationaler Küche. Ich muss dazu betonen, dass ich ohne mein Team nicht der Kaiser sein könnte. Die Ober, Herr Wolfgang und Herr Gerhard begleiten mich schon seit 20 Jahren.
Sie sind der erste Kaiser, der auch mit den neuen Medien umzugehen weiß. Kein Widerspruch?
Hinter der altertümlichen Fassade bin ich ein modern denkender Mensch mit vielen Visionen und Ideen – deshalb kommt auch ein Ruhestand nicht in Frage für mich. Facebook ist für mich eine geniale Vermarktungsplattform.
Sind Sie privat auch in der Kaiser-Rolle?
Ich weiß die Rolle schon zu genießen. Ich erledige meine Einkäufe in Uniform und es kann schon passieren, dass ich als Kaiser verkleidet zum Kaffee nach Kindberg fahre. Die Leute wären ja enttäuscht, wenn ich als Ewald Harrer erscheine.
Wie schaut es mit der Bartpflege aus?
Es ist gerade der Bart, der mich so unverwechselbar macht. Bis der Bart so dasteht, braucht es schon vier bis fünf Jahre. Für die tägliche Bartpflege muss ich schon rund 15 Minuten aufwenden.

Das Interview wurde fotografiert von Katarina Pashkovskaya

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