Industrie wurde initiativ
Kapfenberger High-Tech-Park öffentlich erreichbar

Startschuss für die Mobilitätsoffensive High-Tech-Park vor der halbfertigen Bushaltestelle mit Vertretern der beteiligten Firmen, der Stadtgemeinde, der KEM-Region und der MVG. | Foto: Hackl
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Es war eine Initiative der Industrie, dass der High-Tech-Park in Kapfenberg an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen wird. Jetzt wurde der Fahrplan "scharf gestellt".

KAPFENBERG. "Ich bin seit 34 Jahren bei der MVG (Mürztaler Verkehrsgesellschaft), aber es ist das erste Mal, dass der Impuls für eine neue Buslinie von der Wirtschaft bzw. Industrie ausgegangen ist", erklärte MVG-Geschäftsführer Gerhard Deutsch bei der Präsentation der neuen Fahrpläne und der neuen Haltestellen entlang der Pötschachgasse in Kapfenberg. Den Anstoß lieferte Pankl Racing Systems; die Firmen Exel Composites, BBG, PMG und Wikus Austria beteiligten sich gemeinsam mit der Stadtgemeinde Kapfenberg, der MVG und der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Stand-Land-See sowohl an der Ausarbeitung der Lösungen, als auch an den laufenden Mehrkosten.

Die Initiative für die Anbindung des High-Tech-Parks ging von Pankl aus. | Foto: Hackl
  • Die Initiative für die Anbindung des High-Tech-Parks ging von Pankl aus.
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Mehr als 500 Menschen arbeiten im Kapfenberger High-Tech-Park. Mit der S-Bahn Haltestelle Kapfenberg Fachhochschule verfügen das Kapfenberger Industriegebiet Ost, der High-Tech-Park und der Euromarkt über eine schnelle Anbindung an das regionale und überregionale Bahnnetz. "Aber die ,letzte Meile' zum Arbeitsort stellte bisher jedoch eine Hürde dar. Mit dieser Lösung ist für uns der erste Schritt getan, wir sind bestrebt, dass weitere Schritte folgen sollen", erklärte Pankl-Personalchef Harald Egger und sprach dabei auch die stärkere Einbindung der Industriestraße an, an der sich zwei weitere Pankl-Standorte befinden.

17 Stunden an Werktagen im Takt

Seit der europaweiten Fahrplanumstellung am 10. Dezember fährt nun die Linie 24 der MVG in einem deutlich erhöhten Takt und verbindet den High-Tech-Park mit der S-Bahn-Station Kapfenberg Fachhochschule. Auch die bestehende Anbindung über die Linie 1/180 ins Mürztal sowie zum Bahnhof Kapfenberg wurde in den Taktfahrplan eingebunden. Gleichzeitig investiert die Stadt Kapfenberg in die Infrastruktur der Haltestellen, beispielsweise in die Haltestelle Pötschachgasse. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 45.000 Euro, die sich MVG. Stadtgemeinde und die oben erwähnten Betriebe aufteilen.

Gerhard Deutsch: "Aktuell haben wir die Beförderungsbedürfnisse zu 90 Prozent abgedeckt. Wir fahren jetzt 17-mal bzw. 15-mal die Pötschachgasse an." Den ersten Bus gibt es bereits um 4.44 Uhr von der FH in Richtung Pötschachgasse, den letzten um 22.08 Uhr in Richtung S-Bahn. Damit haben auch Mitarbeiter im Schichtbetrieb, die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz bzw. nach Hause zu kommen.

Die Buslinie 24 der MVG ist an den S-Bahn-Takt angepasst. | Foto: ÖBB
  • Die Buslinie 24 der MVG ist an den S-Bahn-Takt angepasst.
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Ein "Weltklasse-Projekt"

Für den Kapfenberger Stadtrat Matthäus Bachernegg ist es ein "Weltklasseprojekt und zeigt, wie fortschrittlich unserer Industriebetriebe auch im Bereich der Mobilität denken. Durch die Flexibilität unseres hauseigenen Verkehrsbetriebes konnten wir hier sehr schnell erste Schritte setzen."

"Eine Besonderheit ist die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtgemeinde, Verkehrsbetrieben und den Betrieben im High-Tech-Park. Das ist ein außergewöhnliches Beispiel dafür, wie Wirtschaft und öffentliche Hand gemeinsam etwas bewirken können", erklärt der Kapfenberger Standortmanager Thomas Schaffer-Leitner.

Rund um die Mobilitätsinitiative High-Tech-Park sind bereits die nächsten Schritte geplant. Es wird Verbesserungen der Haltestellen-Infrastruktur, der Umstiegszeiten und der Linienführung geben. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Linie 24 direkt durch den High-Tech-Park geführt wird", so Gerhard Deutsch.

Wichtig ist der dafür notwendige lange Atem: "Für die Mobilitätswende braucht es diesen langen Atem. Dazu braucht es gezielte Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeitern, aber auch bei der Bevölkerung", erklärt Anja Benesch, Geschäftsführerin der KEM Stadt-Land-See.

Bewusstseinsbildung wird bereits bei Pankl betrieben. "Die Lehrlinge erhalten bereits das Klimaticket von uns geschenkt", so Harald Egger. Und wenn dann 2025 die Pankl-Academy fertig sein wird, dann wird sich die Frequenz weiter deutlich erhöhen.

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