Medizinisches Pilotprojekt läuft im Probebetrieb
Die "AEE" im LKH Mariazell läuft seit Jahresbeginn nur auf Probe, der tatsächliche Bedarf muss erst erhoben werden.
Seit 1. Jänner ist in Mariazell die so genannte Ambulante Erstversorgungseinheit (AEE) in Betrieb. Sie soll nach der endgültigen Schließung des stationären Bereiches mit Ende 2013 im LKH die medizinische Rund-um-die-Uhr-Notversorgung des Mariazellerlandes gewährleisten. "Das ist aber vorerst nur ein Probebetrieb", betont Kags-Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg. Denn: "Der tatsächliche Bedarf an medizinischer Versorgung muss erst erhoben werden. Das Pilotprojekt AEE in Mariazell läuft jetzt einmal für ein Jahr; wir müssen erst ein Gefühl dafür kriegen, was wollen bzw. brauchen die Leute dort: Wird etwa ein Kinder- oder Frauenarzt benötigt", erklärt Tscheliessnigg.
Derzeit versehen - so wie auch bisher - sowohl Chirurgen als auch Internisten aus dem LKH Mürzzuschlag Dienst in Mariazell; wie das in Zukunft aussehen wird, ist derzeit aber noch nicht geklärt: "Wir könnten uns aber vorstellen, dass niedergelassene Ärzte diese Erstversorgung übernehmen", so Tscheliessnigg. Angedacht wird dabei etwa eine Gemeinschafts-Praxis von Allgemeinmedizinern und Fachärzten, die die Patienten erstuntersuchen und dann je nach Notwendigkeit an die jeweiligen Fachabteilungen weiterverweisen.
Der bisherige Schwerpunkt des Krankenhauses Mariazell, das Wundmanagement, ist ebenfalls mit Jahresbeginn ins LKH Mürzzuschlag übersiedelt. Die Anzahl der dafür zur Verfügungen stehenden Betten wurde erheblich reduziert, die Aufnahme der Patienten erfolgt einmal pro Woche durch eine Wundmanagement-Diplomschwester sowie einen niedergelassenen Allgemeinmediziner. "Das ist aber auch nur eine vorübergehende Lösung, denn wir wollen auch diesen Bereich langfristig aus dem Krankenhaus rausholen nach dem Prinzip 'so wenig wie möglich stationär, so viel wie möglich ambulant'", erklärt der Vorstandsvorsitzende.
Geht es nach den Plänen der Kages, sollen Allgemeinmediziner künftig generell stärker eingebunden werden. "Sie sollen sozusagen als Lymphknoten der Krankenhäuser fungieren, also als eine Art Filter den Ambulanzen vorgeschalten werden. Denn die Patienten kommen mittlerweile wirklich oft wegen jeder Kleinigkeit ins Krankenhaus, und sofern es sich nicht um wirkliche Notfälle handelt, könnten diese einfach von einer solch vorgeschaltenen Stelle versorgt werden", so Tscheliessnigg.
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