Neuer Mann mit vielen Visionen
Der Gemeinderat der Stadt Leoben hat Kurt Wallner mit 25 von 31 Stimmen zum Bürgermeister gewählt.
LEOBEN. Großer Andrang herrschte am vergangenen Donnerstag im Neuen Rathaus. Hunderte Leobenerinnen und Leobener wollten sich die Angelobung von Kurt Wallner als Bürgermeister nicht entgehen lassen.
Der Nachfolger von Langzeitstadtchef Matthias Konrad, der knapp 20 Jahre und 7.161 Tage im Amt war, wurde in einer geheimen Wahl ermittelt. Von 31 gültigen Stimmen entfielen 25 auf Kurt Wallner. Die KPÖ und Liste Walter Reiter verweigerten Wallner ihre Stimme. Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner, der die Angelobung vornahm, dankte Matthias Konrad: "Dir ist es gelungen, für die Stadt zukunftsweisende Projekte anzupacken und auch umzusetzen. Ich freue mich über das hohe Maß der Zustimmung für Kurt Wallner. An den Zuschauern kann ich erkennen, dass es dir Kurt in der Stadt nicht langweilig werden wird."
Dass dem neuen Stadtoberhaupt mitunter ein rauer Wind entgegenwehen wird, dokumentierten einige Gegner der Biogasanlage. "Uns stinkt Biogas. LE Gas Nein Danke!" stand auf ihren Plakaten. "Mit der Biogasanlage trage ich ein schweres Erbe. Als Bürgermeister habe ich aber auch die politische Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit der Anlage", erklärte Wallner. Er hoffe, dass in nächster Zeit ein umweltfreundlicher und wirtschaftlicher Betrieb zu erreichen sei.
In seiner Antrittsrede beleuchtete Wallner die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit. Er stehe zur Erweiterung des Einkaufszentrums LCS: "Ich reiche allen Handelsbetrieben, auch jenen außerhalb des LCS, die Hand. Denn das Motto muss lauten: Die Innenstadt - das Einkaufszentrum." Wallner will auch das Projekt einer obersteirischen Großstadt vorantreiben: "Leoben, Trofaiach, Bruck und Kapfenberg als gleichwertige Partner. Warum soll das nicht funktionieren?"
Kurt Wallner und seine Ideen
Der Wohnbau ist ein Thema, das der neue Bürgermeister Kurt Wallner forcieren will: "Auf dem Bereich der Oberlandhalle, sofern das neue Projekt realisiert werden kann, das Gelände hinter der MAGINDAG, die "Prein-Gründe" sowie das ehemalige Bundesheergelände in Lerchenfeld bieten Platz für neue Projekte."
Im Zusammenhang mit der Biogasanlage der LE Gas sprach Wallner von einem offenen Informationszugang der Öffentlichkeit: "Ich kann mir auch Führungen durch das Betriebsgelände vorstellen."
Grundsätzlich liegt Wallner eine transparente Kommunikation seitens der Stadtgemeinde Leoben sehr am Herzen. In seinem Büro soll es wöchentliche Sprechtage geben. Die Vorbereitungen für eine Helpline und für eine interaktive Service-Homepage laufen.
Angedacht ist auch die Einführung eines Familienreferates.
Text: Wolfgang Gaube
Fotos: Freisinger/Armin Russold
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