Viele Neuerungen für den Schulverkehr
Übervolle Busse rufen Ängste hervor. Besorgte Eltern wenden sich mit Anfragen an Städte und Verkehrsunternehmen.
Schulbusse sind jene Fahrten im öffentlichen Verkehr, die am stärksten genutzt werden. Für die Verkehrsunternehmen sind diese Stunden die teuersten des Tages, da viel mehr Fahrzeuge im Einsatz sind und einige davon sogar nur zu diesen Stoßzeiten. In diesem Jahr rufen die übervollen Busse zusätzliche Ängste hervor. Besorgte Eltern wenden sich mit Anfragen an Städte und Verkehrsunternehmen.
Auftrag vom Verkehrsverbund Steiermark
Verkehrslandesrat Anton Lang hat Anfang Oktober reagiert – auf einen Plan der Regierung warten die Länder und Gemeinden bis heute vergeblich. Mit zusätzlichen Finanzmitteln sollen jene Fahrten verstärkt werden, die übervoll sind. „Übervoll“ wird im entsprechenden Schreiben so definiert: Sitzplätze plus zehn Stehende in Regionalbussen bzw. zwei Drittel der Kapazität laut Hersteller in Stadtbussen. In Summe: 45-50 Personen und in Stadtbussen über 65 Personen pro 12m2 Bus.
Die Verkehrsunternehmen wurden aufgefordert, Zählungen durchzuführen und Vorschläge zu erarbeiten, wie den Schülern mehr Platz geboten werden kann. Die MVG hat sich um überregionale und unternehmensübergreifende Lösungen bemüht.
Seit Montag, 19. Oktober werden fünf zusätzliche Fahrten angeboten: Morgens sind zwei zusätzliche Busse im Raum Leoben im Einsatz, die dann mittags in Kapfenberg ab Frauenriegel zusätzliche Fahrten übernehmen. Am Frauenriegel haben ein Großteil der 900 Schüler gleichzeitig aus. Mit dem zusätzlichen Bus, der ganz leer am Frauenriegel starten wird, stellt die MVG fünf Busse innerhalb von 20 Minuten in beide Richtungen zur Verfügung.
Vor den anderen vier Fahrten werden dort nach der 6. Stunde zwei Busse leer Aufstellung nehmen. Der eine bringt die Kinder über den Europaplatz bis zum Bahnhof Bruck, der andere fährt zum Schirmitzbühel und dann zuerst nach Parschlug und weiter nach Pogier.
Gleichzeitig entlastet die MVG von Hafning nach Leoben eine Fahrt von Postbus und zwei Fahrten der eigenen Linien.
Pogier schläft länger
Bisher fuhr die Linie 41 Parschlug-Pogier-Schirmitzbühel um 07.05 Uhr vom Schirmitz aus weg. Dieser Bus ist regulär mit Volksschülern voll, die nicht früher am Schirmitzbühel ankommen sollten, weil zu diesem Zeitpunkt die Schule noch gar nicht offen hat. Die beiden Busse, die zuerst Pogier, dann Parschlug und dann weiter zum Europaplatz fahren, sind übervoll.
Darum wird nun auch in die Gegenrichtung eine Fahrt angeboten, die die MVG besonders den Pogierer NMS-Schülerinnen, Gymnasiasten und HTL-Schüler empfiehlt. Mit dem neuen Zusatzbus kann auch ein über die Jahre immer wieder geäußerter Wunsch erfüllt werden: Die Pogierer Gymnasium-Schüler können mit dem Zusatzbus, der neu um 7 Uhr vom Schirmitzbühel weg zuerst über Parschlug, dann nach Pogier und weiter zum Bahnhof Kapfenberg fährt, eine Viertelstunde länger schlafen. Zudem müssen sie nicht mehr den Umweg via Parschlug fahren.
Vom Zusatzbus am Frauenriegel zu Mittag profitieren besonders die Parschluger. Dieser wird auf der Linie 41 (Parschlug zuerst) verkehren, während der reguläre Bus der Linie 42 folgt (Pogier zuerst).
Trofaiach – Leoben – Niklasdorf
Zur gleichen Zeit fährt ab Hafning, Schwabergweg bei Trofaiach ein zusätzlicher Bus an Postbus- und MVG-Haltestellen vorbei bis zum Moserhofgymnasium in Leoben. Ein weiterer startet um 07.22 Uhr in Proleb und bringt Volksschülerinnen in die Volksschule Seegraben. Dadurch sollte auch die Fahrt um 06.53 Uhr entlastet werden.
Trennscheiben – erste Sitzreihe
Die MVG hat mit Beginn der Corona-Krise in allen Bussen die erste Sitzreihe gesperrt, um möglichst viel Abstand zwischen Lenker und Fahrgästen zu halten. In den nächsten Wochen werden weitere 12m-Busse mit Trennscheiben ausgerüstet. Dadurch kann die erste Sitzreihe wieder frei gegeben werden und so zusätzliche Kapazität gewonnen werden.
Kommunikation der neuen Buszeiten
Am Frauenriegel wird es so wie jedes Jahr einen Info-Aushang geben, der auch an die Eltern per Mail gesendet wird, sowie Aushänge an den Haltestellen. Die MVG empfiehlt Abfragen über busbahnbim.at zu tätigen. So lässt sich herausfinden, ob und wie übervollen Bussen ausgewichen werden kann, da bei busbahnbim.at auch Verspätungen angezeigt werden.
Echtzeitinformation
In den nächsten Tagen werden zwei Echtzeitinformationsbildschirme am Europaplatz aufgestellt. Dafür hat die MVG in moderne Leistellen-Technik investiert. Schon vor Ankunft des Busses weiß der Fahrgast über diese Anzeige über eventuelle Verspätungen Bescheid. Online stehen die Informationen schon jetzt über die Fahrplanabfragen der VerbundLinie zur Verfügung. Mithilfe neuer Fahrscheindrucker wird der aktuelle Standort eines Fahrzeugs in das Fahrplanauskunft-System des Verkehrsverbundes eingespeist. Dieses gleicht die erhaltenen Echtzeitinformationen mit dem „Soll-Fahrplan“ ab. So erhalten Fahrgäste beim Abruf Ihrer nächsten Verbindungen auch gleich Verspätungs- und Anschlussinformationen. In den nächsten beiden Jahren werden diese Informationen auch auf Bildschirmen in den Fahrzeugen angezeigt werden. Gleichzeitig unterstützt die Echtzeitinformation am Europaplatz die Redfelder Fahrgäste beim Finden der richtigen Abfahrtsstelle, da die MVG seit September aus Sicherheitsgründen ihre Busse am Europaplatz nicht mehr wendet.
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