voestalpine trotz Krise im Geschäftsjahr 2020/21 mit positivem Ergebnis

Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg soll Mitte 2022 in Vollbetrieb gehen. | Foto: voestalpine AG
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  • Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg soll Mitte 2022 in Vollbetrieb gehen.
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Das Geschäftsjahr 2020/21 der voestalpine war von einem Wirtschaftseinbruch historischen Ausmaßes geprägt. Im 1. Quartal kam es zu einem massiven Nachfrageeinbruch in beinahe allen Kundensegmenten. Die Nachfrage nach voestalpine-Produkten nahm allerdings im 2. Quartal trotz neuerlicher Lockdowns in vielen Märkten wieder zu und stieg im Laufe des Geschäftsjahres kontinuierlich an. Vor allem die Automobilindustrie kehrte überraschend stark aus dem Coronatief zurück und ließ die Nachfrage nach hochqualitativen Stahlprodukten deutlich wachsen. Besonders schwer von der Krise getroffen wurden die Luftfahrt- sowie die Öl- und Gasindustrie. Der Geschäftsbereich Bahninfrastruktursysteme verzeichnete hingegen über den gesamten Geschäftsjahresverlauf eine stabile Entwicklung. Das Segment Lagertechnik erreichte aufgrund des boomenden Online-Handels ein All-Time-High beim Auftragseingang.

Obwohl die Nachfrage nach voestalpine-Produkten im Lauf des Geschäftsjahres 2020/21 deutlich zunahm, verringerte sich der Umsatz des Konzerns konjunkturbedingt um 11,4 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro. Ähnlich wie bei der Entwicklung der Umsatzerlöse verzeichnete die voestalpine über die Geschäftsquartale hinweg auch auf der Ergebnisseite einen markanten Aufschwung: Der Rückgang des EBITDA um 4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro fiel angesichts der Corona-Krise moderat aus. Beim EBIT gelang dem Konzern mit 115 Mio. Euro eine Rückkehr in den positiven Ergebnisbereich (Vorjahr: -89 Mio. Euro). Wie kommuniziert, verminderten im Geschäftsjahr 2020/21 (im Wesentlichen im 2. Quartal) Sonderabschreibungen in Höhe von 197 Mio. Euro das EBIT, die sich insbesondere auf die Gesellschaften voestalpine Texas und voestalpine Tubulars verteilten.

Das Ergebnis vor Steuern ist nach -230 Mio. Euro im Vorjahr mit 11 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020/21 wieder leicht positiv. Auch beim Ergebnis nach Steuern konnte der voestalpine-Konzern mit 32 Mio. Euro (2019/20: -216 Mio. Euro) eine Verbesserung erreichen.

Kapfenberg: Vollbetrieb bis Mitte 2022

Das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr 2020/21 blieb mit 612 Mio. Euro um 21,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 777 Mio. Euro.
Dennoch wurden wichtige Vorhaben weiter vorangetrieben werden. In Donawitz wurde die neue Stranggussanlage („CC4“), das neue Herzstück der Stahlproduktion in Donawitz, erfolgreich in Betrieb genommen.
Aufgrund der großen Corona-bedingten Herausforderungen und Lieferverzögerungen bei Anlagenlieferanten kam es zu einer Verzögerung beim Bau des weltweit modernsten Edelstahlwerkes am Standort Kapfenberg. Aus heutiger Sicht ist mit einer Kostenerhöhung von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Investitionsplan von 350 Mio. Euro zu rechnen. Das Projekt schreitet nun wieder zügig voran, einzelne Schritte wie die Kaltinbetriebnahme erfolgen noch 2021, mit dem Vollbetrieb ist Mitte 2022 zu rechnen. 

Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg soll Mitte 2022 in Vollbetrieb gehen. | Foto: voestalpine AG
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Ausblick aufs Geschäftsjahr 2021/22

Aktuell verzeichnen beinahe alle wichtigen Kundenbranchen der voestalpine eine anhaltend hohe Nachfrage, wobei in manchen Bereichen nahezu eine durch Nachholeffekte ausgelöste Überhitzung feststellbar ist. Auch die von der Krise besonders stark getroffene Öl- und Gasindustrie beginnt sich schrittweise zu erholen.

In der Luftfahrt hingegen kann bestenfalls eine leichte Verbesserung im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 erwartet werden.

Angesichts der positiven Nachfragesituation ist aus heutiger Sicht bis zumindest Ende des Kalenderjahres 2021 mit einer weiteren Erholung der Gesamtkonjunktur zu rechnen. Diese Einschätzung geht auch aus den Prognosen der Wirtschaftsforscher hervor. Wichtige Wachstumsimpulse werden zudem von den billionenschweren Konjunkturpaketen der EU und USA zur Belebung der Wirtschaft nach der COVID-19-Krise erwartet.

Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. | Foto: voestalpine AG
  • Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.
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„Unter der Annahme, dass die aktuelle wirtschaftliche Dynamik anhält und keine unerwarteten Marktverwerfungen eintreten, geht der Vorstand der voestalpine AG für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 aus heutiger Sicht von einem EBITDA in einer Bandbreite von 1,6 bis 1,9 Mrd. Euro aus“, so Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg soll Mitte 2022 in Vollbetrieb gehen. | Foto: voestalpine AG
Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. | Foto: voestalpine AG
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