Rekordversuch gelungen
Andreas "Rambo" Ropin hatte "Sechs" mit dem Großglockner

Das halbe Dutzend ist voll: Andreas Ropin stand mit seinem Bruder Alex am Mittwoch, 13. Juli, um 19.53 Uhr das sechste Mal am Großglockner. | Foto: Peichl
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  • Das halbe Dutzend ist voll: Andreas Ropin stand mit seinem Bruder Alex am Mittwoch, 13. Juli, um 19.53 Uhr das sechste Mal am Großglockner.
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Auf so eine verrückte Idee ist vor ihm noch keiner gekommen: Der Obersteirer Andreas "Rambo" Ropin" hat den höchsten Berg Österreich sechs Mal en suite bezwungen. Ein Rekord für die Ewigkeit?

BRUCK, TROFAIACH. Andreas "Rambo" Ropin, ein gebürtiger Brucker, der jetzt in Trofaiach lebt, hat es tatsächlich geschafft und hat sein selbst gestecktes Ziel, den Großglockner sechs Mal hintereinander zu bezwingen - erreicht.

Am Dienstag, 12. Juli, um 8 Uhr fiel der Startschuss beim Lucknerhaus auf 1.920 Meter Seehöhe.
Pro Aufstiegt legte Rambo bis zum Gipfel des Großglockners auf 3798 Meter exakt 1.878 Höhenmeter zurück. In Summe schaffte er somit 11.268 Höhenmeter ohne Unterbrechung.

Eigentlich war es sein Plan, das Projekt in 30 Stunden durchzuziehen, aber für die „Kaiserin von Österreich“, um es in Rambos Worten zu sagen, machte der zähe Steirer gerne Überstunden.

Im Tal gab es eine spontane Feier

Am Mittwoch, 13. Juli, um 19.53 Uhr, nach ziemlich genau 36 Stunden, war Andreas Rambo Ropin das sechste Mal am Gipfel des Großglockners. Danach ging es noch einmal hinunter ins Tal, wo sein Team und seine Fans auf ihn warteten, um ihn gebührend zu feiern.

Ein Team aus Familie, Freunde und Bergrettung betreute Rambo. Sein Vater und sein Bruder sind seit mehr als elf Jahren bei jedem Projekt von Rambo dabei. Und auch seine Frau Martina unterstützte ihn in luftiger Höhe, wo sie zeltete und sie begleitete ihren
Mann sogar bis zum Gipfel.

Das erste Mal ist geschafft: Andreas "Rambo" Ropin stand um 11 Uhr zum ersten Mal auf dem Gipfel des Großglockners. | Foto: Peichl
  • Das erste Mal ist geschafft: Andreas "Rambo" Ropin stand um 11 Uhr zum ersten Mal auf dem Gipfel des Großglockners.
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Mit Rambo im Gespräch

Lieber Rambo, warum sollten Kinder so etwas nicht nachmachen?
Es sollten nicht nur Kinder so etwas nachmachen, das gilt für alle "normalen Menschen"! Es ist ein besonders waghalsiges Unternehmen, nur mit Laufbekleidung, Laufschuhen und Grödln den Glockner besteigen zu wollen. Ich hätte unterwegs stets Begleiter bei mir, die sofort zur Stelle wären, falls was passiert wäre.

Wie ging es dir in dem Moment, als du endlich im Ziel warst?
Ich bin extrem erleichtert. Ich bin zwar "fetzenhin", aber extrem erleichtert. Es ist ein geiles Gefühl, dass ich das Projekt so durchziehen konnte und ich hoffe, dass dieser Rekord eine haleb Ewigkeit halten wird.

Was war der schönste Moment?
Schöne Momente hat es viele gegeben. Der schönste Moment war definitiv, als nach der langen Nacht, die nie einfach für mich ist, die Sonne aufgegangen ist und mich die ersten Sonnenstrahlen erreicht haben.

"Noch tut mir jeder Knochen im Körper weh. Aber Übermorgen werde ich schon wieder ein kleines "Joggerl" probieren."
Andreas "Rambo" Ropin am Tag danach

Was der schwierigste Moment?
Den einen schwierigen Moment gibt es so nicht. Generell schwierig ist es ab den Durchläufen vier, fünf und sechs geworden. Hat auch damit zu tun, dass es diesmal für mich von Beginn an ein zäher Kampf war.

Gab es Gedanken aufzugeben?
Diesen Gedanken gab es sehr oft, eigentlich schon ab der dritten Runde. Mir ist es aber stets gelungen, diesen Gedanken in meinem Kopf nie groß werden zu lassen. Darin habe ich schon Übung, negative Gedanken mit etwas Positiven auszuschalten.

Was hat Dich immer wieder angetrieben?
Schritt für Schritt, das war mein einziger Gedanke bei diesem Projekt und mein Leitsatz, damit ich nicht an eine Aufgabe denke. Maßgeblichen Anteil, dass ich das Projekt durchgezogen habe, war mein Team, das in jeder Sekunde für mich da war. Was mich auch angetriebn hat: Dass ich unterwegs auf den Extrem-Radler Wolfgang Fasching und den ehemaligen Skispringer Martin Koch getroffen bin und die mich zusätzlich angefeuert haben.

Was hast Du da in Zahlen alles geschafft?
Es waren von der Wegstrecke her 107 Kilometer, mehr als 181.000 Schritte und 11.451 Höhenmeter im Aufstieg, ebensoviele im Abstieg.

23.13 Uhr am Mittwoch, 13. Juli 2022: Rambo ist zurück im Basislager beim Lucknerhaus und wird von seinem Team empfangen. | Foto: Peichl
  • 23.13 Uhr am Mittwoch, 13. Juli 2022: Rambo ist zurück im Basislager beim Lucknerhaus und wird von seinem Team empfangen.
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Rambo, einen Tag danach:

Wie gehts dir heute
MÜDE, Müde in Großbuchstaben. Nach dem Projekt sind wir nach einer kurzen, kleinen Feier noch nach Hause gefahren und ich bin erst um fünf Uhr früh ins Bett gekommen. Mir tun alle Knochen weh, witzigerweise geht es besser, wenn ich gehe. Wenn ich sitze, dann komme ich kaum mehr hoch.

Du kennst deinen Körper eh bestens. Wann wirst du wieder halbwegs regeneriert sein?
Ich denke, dass ich so nach zwei, drei Tagen schon wieder halbwegs fit sein werde. Übermorgen werde ich schon ein kleines "Joggerl" wagen.

"Der Großglockner war mein Endspielgegner, mein persönliches Finale. Große Ultralaufprojekte wird es nicht mehr geben."

Was wird dein nächstes Ziel sein?
Wie gesagt, dass war mein letztes großes Projekt. Der Glockner war mein Endspielgegner, mein persönliches Finale. Es war definitiv auch mein schwierigstes Non-Stop-Projekt. Aber kleinere Projekte wird es schon noch geben, so habe ich noch eine Rechnung mit dem Eisenerzer Zentralalpenweg offen. Meinen ersten Versuch Trofaiach-Eisenerzer Reichenstein-Admonter Reichenstein und wieder retour nach Trofaiach musste ich ja abbrechen.

Der Rekordversuch im Detail:

Rambo ist unterwegs – und macht Überstunden
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