Großer Streit im Triathlonlager

Nicht nur in der Wechselzone spielt es sich im Triathlon richtig ab ...	Foto: GEPA | Foto: GEPA
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Im steirischen Triathlon fliegen die Fetzen: Der Verband wettert gegen eigene Athleten.

Die Triathlonsaison neigt sich dem Ende zu. Die steirischen Triathleten ließen mitunter mit starken Leistungen aufhorchen. Barbara Tesar schaffte in ihrem ersten Profijahr in Klagenfurt die Quali für die Ironman-WM auf Hawaii (9. Oktober), Max Renko (startet für SU Tri Styria) holte zwei Ironman-Top-10-Plätze (in Südafrika und in Klagenfurt), bei den Staatsmeisterschaften gewann Andreas Fuchs wieder den Titel und auch auf den kürzeren Distanzen schlugen sich Athleten wie Vincent Rieß, Romana Slavinec oder Manuel Sölkner (Duathlon) recht passabel. Nicht so für den Steirischen Triathlonverband, der sieht das anders. Und geht diesbezüglich in die Offensive – und das sogar auf seiner eigenen Verbandshomepage.
Von zu „schwachen Athleten“ und von „Leistungen, die nicht respektabel und von der Weltklasse viel zu weit weg sind“ ist hier die Rede. Kurzum: Der Verband kritisiert seine eigenen Triathleten seit mehreren Wochen vehement, spricht vom „Materialfetischismus im Triathlon“, von falschem Training und als Lösung von einem neuen Konzept, das mit Ende Oktober präsentiert werden soll: „Wir wollen den Verband völlig neu strukturieren und einen kompletten Neustart mit Fokus auf junge Athleten im Alter von 14 bis 18 Jahren wagen“, erklärt Geschäftsführerin Erika König-Zenz, die gemeinsam mit ihrem Sohn Michael König die Geschicke des STTRV leitet. In ganz Österreich sei der Triathlonsport, vor allem über die Olympische Distanz, am Sand. Das will sie verbessern: „Für diesen Bereich bekommen wir Förderungen, alles andere zählt für uns nicht mehr. Wir wollen die echte Leistungskomponente wieder in den Köpfen verpflanzen. Dem Triathlon liegt zuviel Mythos zugrunde, es zählt nur mehr das Durchkommen und nicht der klar messbare Spitzensport.“

Heiße Diskussionen

Ob die Vorgehensweise des Verbandes, seine Athleten öffentlich als zu schwach darzustellen, richtig und zielführend ist, darf bezweifelt werden. Dass dadurch jedenfalls eine große Diskussion aufkommt, ist klar. Die steirischen Triathleten (der Großteil zumindest) sind fuchsteufelswild und haben in König-Zenz ihre „Feindfigur“ gefunden – die Gründung der Facebook-Gruppe „Wir brauchen keinen Verband, der uns schlecht macht“ ist hier noch das Schmeichelhafteste.
Tesar, eine der treibenden Kräfte, fordert gemeinsam mit ihren Kollegen eine Neustrukturierung im Verband: „Dass wir nicht Weltklasse sind, wissen wir. Aber liegt es nicht auch am Verband, dass er keine besseren Athleten rausbringt? Der Verband sollte sich lieber um geeignete Trainingsstätten für uns kümmern, bevor er die Leistungen schlecht redet.“ Max Hofstätter, Obmann des SU Tri Styria, meint dazu: „Der Zeitpunkt dieser Presseaussendungen war nicht optimal gewählt. Mich stört aber mehr, dass sich der Verband nicht für die Athleten einsetzt.“ Auf die nächste Jahreshauptversammlung darf man gespannt sein, der Krach im Verband dürfte seinen Höhepunkt wohl noch nicht erreicht haben!

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