Hochsteiermarks Olympiaquartett
Saisonhöhepunkt für Elisabeth Görgl, Daniela Iraschko-Stolz, Lukas Klapfer und Mario Stecher.
Drei Sportler aus dem selben Ort gleichzeitig bei den Olympischen Winterspielen am Start - in Sotschi wird es, so nichts mehr dazwischenkommt,
diese außergewöhnliche "Ansammlung" geben. Mit Daniela Iraschko-Stolz, Mario Stecher und Lukas Klapfer werden drei gebürtige Eisenerzer in Russland um Medaillen kämpfen.
Für Mario Stecher fast schon Routine: 36 Jahre jung ist der Nordische Kombinierer, zum sechsten Mal ist er bei Olympischen Spielen am Start. Seine Premiere im Zeichen der Fünf Ringe feierte er 1994 als 16-Jähriger in Lillehammer. Drei Medaillen, jeweils mit der Mannschaft, hat er bereits. Aus Salt Lake City kam er mit Bronze, aus Turin und Vancouver jeweils mit Teamgold zurück. Was fehlt, ist Edelmetall in einem Einzelbewerb. "Wenn ich meine Topleistung zeigen kann, habe ich eine Chance."
Für Stechers steirischen Kombiniererkollegen Lukas Klapfer, der mittlerweile in St. Peter/Freienstein lebt, ist es die Olympiapremiere. Als Elfter im Gesamtweltcup ist er zweitbester Österreicher. "Die Formkurve hat zuletzt nach oben gezeigt, vor allem mit der Leistung in der Loipe war ich zufrieden." Der 28-Jährige reist mit einer Extra-Portion Motivation zu den Spielen. Er wurde im Jänner Vater von Töchterchen Valentina.
Am 6. Februar steigt Klapfer mit Stecher, Willi Denifl, Christoph Bieler und Bernhard Gruber in den Flieger nach Russland, zuletzt hat das Quintett noch im deutschen Oberstdorf ein paar Trainingstage eingelegt. Die Anlaufspur auf der dortigen Schanze gleicht der in Sotschi aufs Haar.
Auch Daniela Iraschko-Stolz feiert in Sotschi Premiere. Ein Meilenstein, denn das Skispringen der Damen wurde erstmals ins Olympische Programm aufgenommen. "Toll! Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass ich das als aktive Sportlerin noch miterlebe", sagt die 30-Jährige, seit Jahren in Tirol lebende, Eisenerzerin. Zuletzt war Iraschko-Stolz bei den Heimweltcup-Bewerben in Hinzenbach zweimal Zweite. Eine Woche davor gewann sie in Planica beide Springen, eines davon mit Schanzenrekord, ihre ersten Siege nach der schweren Knieverletzung. "Die Konkurrenz hat mich wieder auf der Rechnung, ich werde weiter Gas geben. Nach meinem ersten Sieg in Planica haben sie die österreichische Hymne gespielt. Da hab' ich mir gedacht, unsere Bundeshymne ist so schön, die muss öfters gespielt werden." Vielleicht auch in wenigen Tagen - am 11. Februar steht das Springen von der Normalschanze am Programm.
Elisabeth Görgl komplettiert das sportliche Quartett aus der Hochsteiermark für Russland. Das Selbstvertrauen bei der Parschlugerin sollte stimmen. Im Jänner gelang ihr in Altenmarkt nach 735 Tagen wieder ein Weltcup-Abfahrtssieg, wenige Tage später setzte sie mit dem Triumph im Super G von Cortina noch einen drauf. Bei den Spielen vor vier Jahren im kanadischen Vancouver eroberte sie Bronze im Abfahrtslauf und im RTL. Die Doppelweltmeisterin von Garmisch trat damit in die Fußspuren ihrer Mutter Traudl Görgl-Hecher, die 1960 in Squaw Valley und 1964 in Innsbruck jeweils zu Abfahrtsbronze fuhr.
Zwei Tage nach dem olympischen Riesentorlauf (18. Februar) hat Lizz ihren 33. Geburtstag. Vielleicht gibt es für die steirische Speedspezialistin ja schon vorher einen Grund zum Feiern.
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