Voestalpine und Pankl stellen auf Kurzarbeit um

Die Voestalpine stellt auch in ihren Werken in der Obersteiermark auf Kurzarbeit um. | Foto: voestalpine AG
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Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen stellen die Voestalpine vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Durch massive Kapazitätsreduktionen bzw. laufende Produktionsstillstände in der Automobil-, Luftfahrt-, Maschinenbau- sowie in der Öl- und Gasindustrie ist die Nachfrage in den wichtigsten Kundensegmenten innerhalb weniger Tage eingebrochen. Um der erforderlichen Flexibilität in den nächsten Wochen Rechnung zu tragen und die Arbeitsplätze im Konzern, so gut wie in dieser schwierigen Lage möglich, abzusichern, wird in rund 50 europäischen Konzerngesellschaften Kurzarbeit angemeldet (neben Österreich auch in Deutschland, Belgien und Frankreich).

Die Voestalpine wird in Österreich auf das von der Bundesregierung für die Corona-Krise eingeführte Kurzarbeitsmodell, das eine temporäre Verminderung der Normalarbeitszeit ermöglicht, in fast allen Gesellschaften zurückgreifen und in ganz Europa, abhängig von der jeweiligen gesetzlichen Lage, vergleichbare Modelle nutzen.

Das tatsächliche Ausmaß der Kurzarbeit wird sich in den nächsten Wochen auf Basis der Produktionsauslastung definieren.

Kurzarbeit auch in der Obersteiermark

Unternehmenssprecher Peter Felsbach präzisiert: Die Voestalpine wird in den kommenden Wochen in Österreich in fast allen Gesellschaften Kurzarbeit anmelden. Dies betrifft auch die Steiermark, wo aktuell rund 9.600 Voestalpine-Mitarbeiter tätig sind, einschließlich der Standorte Leoben-Donawitz und Kapfenberg.
Felsbach weiter: "Kindberg wird auf Kurzarbeit neu umsteigen, eine Kurzarbeit-Anmeldung des Weichenwerks in Zeltweg (700 MA) ist aufgrund der derzeit noch guten Auftragslage vorerst nicht notwendig, können wir im Laufe der nächsten Monate aber nicht ausschließen. Wir werden jedenfalls um jeden Arbeitsplatz hart kämpfen."

Peter Felsbach: "Gerade jetzt sind die Führungskräfte in unseren Betrieben intensiv gefordert. In die Verhandlungen sind auch Betriebsräte, Gewerkschaften und das AMS eingebunden." Es wird auch in den einzelnen Betrieb Unterschiede geben, wie umfangreich gearbeitet wird. "Man wird in vielen Betrieben deutlich unter die Maximalarbeitszeit von 90 Prozent gehen."

Auf der Baustelle des neuen digitalen Stahlwerks wird derzeit noch gearbeitet. "Mit den Bauunternehmen gibt es aber täglich Gespräche und Verhandlungen, ob und in welchem Ausmaß weitergearbeitet wird." Von einer Verzögerung der Bauarbeiten ist jedoch laut Felsbach auszugehen.

Einige Standorte in Frankreich, Italien, Peru, Brasilien oder den USA stehen bereits temporär still. Der Vorstand versucht mit diesen Maßnahmen den Schaden für die Mitarbeiter und die Voestalpine bestmöglich zu minimieren. Auswirkungen auf das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 lassen sich aus heutiger Sicht noch nicht hinreichend ermitteln.

„Wenn unsere Kunden die Nachfrage stark reduzieren, Produktionen einstellen und Lieferketten temporär zum Erliegen kommen, müssen wir sofort reagieren“, erklärt Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG.

Kurzarbeit ein erster Schritt

Der abrupte Rückgang der Kundennachfrage zwingt das Unternehmen, einzelne Produktionsbereiche zu reduzieren. Darunter fällt auch die Verringerung der Roheisenkapazität am Standort Linz um rund 20 Prozent durch die temporäre Stilllegung eines kleinen Hochofens.

„Die Voestalpine steht angesichts der Corona-Pandemie vor der größten wirtschaftlichen Herausforderung des vergangenen Jahrzehnts. Mit der breitflächigen Anmeldung zur Kurzarbeit in Europa verfolgen wir das klare Ziel, unsere hochqualifizierten Mitarbeiter im Konzern zu halten. Das neue Kurzarbeitsmodell der österreichischen Regierung ist dafür eine gute und sinnvolle Maßnahme. Wir können damit als Unternehmen rasch und flexibel auf diese beispiellose Krise reagieren“, so Eibensteiner.
Betriebsbedingte Kündigungen sind aus heutiger Sicht in Österreich nicht geplant. Leasingmitarbeiter werden weiter reduziert, Überstunden- und Urlaubsabbau wird weiter forciert.

Gesundheit an oberster Stelle

Maßnahmen zum Schutze der Gesundheit von Mitarbeitern, die derzeit in der Produktion im Einsatz sind, haben allerhöchste Priorität. Zusätzlich zu strengen Hygienevorschriften und der Einhaltung von Sicherheitsabständen wurde die physische Anwesenheit auch in betriebskritischen Bereichen bereits stark reduziert, etwa durch die Umstellung von Schichtmodellen. Wo es der laufende Betrieb erlaubt, verrichten Mitarbeiter ihre Arbeit von zu Hause aus.

Kurzarbeit auch bei Pankl Racing Systems in Bruck und Kapfenberg

Die Voestalpine stellt auch in ihren Werken in der Obersteiermark auf Kurzarbeit um. | Foto: voestalpine AG
Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG | Foto: voestalpine AG
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