Die Industrie im Land halten
Österreich ist nicht industriefreundlich. Das muss sich ändern.
Viel wird in der Steiermark über Landwirtschaft und Tourismus geredet. Wichtig, aber: Während aus diesen beiden Bereichen insgesamt 6 Prozent der steirischen Wertschöpfung stammen, bringt es die Industrie auf satte 35 Prozent.
Die Steiermark ist und bleibt daher ein Industriestandort, behandelt wird sie allerdings eher stiefmütterlich: "Es herrscht Stillstand in der Industrie unseres Landes. Daran sind aber nicht die Betriebe, sondern die Politik schuld", bringt es Angelika Kresch für die Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer auf den Punkt. Denn diese verschließe sich jenen Themen, die seit Jahren im Brennpunkt stehen.
Dazu gehört aus ihrer Sicht vor allem die Senkung der Lohnnebenkosten und der Abgabenquote. "Auch wenn bereits eine Senkung von 0,2 Prozent der Lohnnebenkosten beschlossen worden ist: Beim Durchschnittseinkommen in der Industrie sind das gerade einmal 5,50 Euro", so Kresch. Erst ab einer Senkung von 5 bis 10 Prozent könnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Weiterer Knackpunkt für die Industrie sind die unflexiblen Arbeitszeiten: "Vor allem Betriebe, deren Mitarbeiter im Ausland arbeiten, leiden massiv unter den starren Regulierungen." So müssten sich diese auch dort an österreichische Ruhezeiten an Sonn- und Feiertagen halten. "Auch dann, wenn sie mehr arbeiten wollen", ärgert sich Kresch.
Resümee: Gelingt es der Regierung nicht, das Klima für die Industrie freundlicher und mit weniger Bürokratie zu gestalten, sind der Produktionsstandort Österreich und damit auch dessen Arbeitsplätze in Gefahr.
Text: RR
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