Mürzzuschlag: Die soziale Kraft der Bibliothek

Engagiert: Zwei ausgebildete Bibliothekarinnen in ihrem "Büro": Petra Bauer und Karin Lang.
  • Engagiert: Zwei ausgebildete Bibliothekarinnen in ihrem "Büro": Petra Bauer und Karin Lang.
  • hochgeladen von Markus Hackl

Das Gebäude der Stadtbibliothek Mürzzuschlag in der Kirchengasse ist nicht barrierefrei. Die Barrierefreiheit beginnt erst nach den fünf Stufen hinauf zur Bücherei. Dort beginnt das barrierefreie Denken, das Petra Bauer und Karin Lang dieser oft immer noch eher verstaubten Institution eingehaucht haben. Es ist dies eine Bibliothek, die nicht der Norm entspricht. "Wir sehen uns als sozial-integrative Einrichtung. Zumindest interpretieren wir den uns anvertrauten Bildungsauftrag in diese Richtung", erklärt Petra Bauer. Dahinter verbirgt sich eine engagierte Netzwerkarbeit, die weit über die üblichen Erfordernisse einer Bücherei hinausgeht. Angeboten werden regelmäßige Gedächtnistrainings für Senioren, ein Demenzangehörigencafé oder regelmäßige Welthaus-Schwerpunkte.

Starkes Gedächtnis

Karin Lang ist ausgebildete Gedächtnistrainerin: "Das Gedächtnistraining hat voll eingeschlagen. Mittlerweile kommen bis zu 25 Senioren zu den wöchentlichen Treffen. Gedächtnistraining ist keine trockene Materie, sondern macht viel Spaß und ist unglaublich lustig." Das Gedächtnistraining umfasst den ganzen Körper: "Wir sind zum Beispiel demnächst im Be-Fit-Fitnessstudio in Hönigsberg, um auch den Körper fit zu halten", erklärt Karin Lang.

Das Demenzangehörigencafé in der Stadtbibliothek richtet sich an alle Angehörigen, die Interesse an Informationen zum Thema Demenz haben und sich in gemütlicher Runde austauschen wollen. Das nächste Treffen findet am Freitag, 18. Mai, von 9 bis 11 Uhr statt. Es gibt einen Impulsvortrag über Ernährung bei Demenz. Das Demenzangehörigencafé wird von Elisabeth Pfeifer geleitet: "Dieses Treffen betrifft keine geschlossene Gruppe. Jeder, der Interesse am Thema hat, kann vorbeikommen, Anmeldung ist keine nötig."

Exzellente Begegnungszone

Die Stadtbibliothek hat sich unter der Leiterin Petra Bauer – sie leitet seit 2003 die Bibliothek – als Begegnungszone etabliert. Es gibt Workshops in Zusammenarbeit mit dem Welthaus Graz, es gibt regelmäßige Geschichtenfrühstücke mit Kleinkindern, es gibt einen engen Austausch mit Lebenshilfe, Sozialhilfeverband, Rettet das Kind oder Jugend am Werk. "Wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, dann schnüren wir Medienpakete für unterschiedlichste Anlässe", so Petra Bauer. Basis dafür bilden insgesamt 17.000 Medien und mehr als 600 Spiele. 34.000 Entlehnungen pro Jahr zeigen auch, wie gut das Konzept von der Bevölkerung angenommen wird.

Übrigens: Die Stadtbibliothek Mürzzuschlag wurde 1920 gegründet – hervorgegangen aus der einstigen Arbeiterbibliothek der SPÖ – und zählt somit zu den ältesten öffentlichen Bibliotheken des Landes.

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