Burgenländisches Sicherheitsprojekt
Sicherheitspartner ab 2019 auch im Bezirk Jennersdorf

- Eine positive Zwischenbilanz und die Ausweitung des Projekts Sicherheitspartner präsentierten Brigitte Novosel (Abteilung Sicherheit), LHStv. Johann Tschürtz und Projektleiter Christian Spuller
- Foto: LMS
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Wie die Bezirksblätter bereits berichteten, erfolgt nun der weitere Ausbau des Projekts Sicherheitspartner. Ab Jänner 2019 wird in einer Evaluierunsgphase der Bezirk Jennersdorf hinzukommen. Außerdem werden in den bereits bestehenden Pilotbezirken Neusiedl, Mattersburg und Oberwart ab sofort alle Gemeinden in das Projekt miteinbezogen.
EISENSTADT (uch). Die Wahl fiel deshalb auf den Bezirk Jennersdorf, „weil er sich aufgrund der topographischen Lage als Randbezirk, der anderen Siedlungsstruktur und der vielen Wochenpendler ausgezeichnet als Vergleichsobjekt zu den anderen Bezirken eignet“, sagt Brigitte Novosel vom Hauptreferat Sicherheit.
Seit 2016 in neun Gemeinden unterwegs
Das Projekt Sicherheitspartner wurde im Jahr 2016 als Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Derzeit sind 15 Sicherheitspartner in den neun Pilotgemeinden Kittsee, Pama, Deutsch-Jahrndorf, Schattendorf, Loipersbach, Baumgarten, Rechnitz, Schandorf und Deutsch Schützen-Eisenberg unterwegs. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Forschung Burgenland. Einen Zwischenbericht gibt es bereits, ein Endbericht soll im November dieses Jahres vorliegen.
2.100 Meldungen
Für LHStv. Johann Tschürtz steht allerdings bereits fest, dass die bisherige Bilanz durchwegs positiv ist. So hat es mehr als 2.100 Meldungen gegeben, mehr als 70 davon an die Polizei. Gemeldet wurden unter anderem beschädigte Verkehrsschilder, Beschädigungen am Gemeindegut, Verschmutzung von Straßen, Gehwegen, Parks und Spielplätzen, ausgefallene Straßenbleuchtungen oder nicht versperrte Türen.
Schaulustige aufhalten
„Aber auch als ein älterer Herr Zuhause aus dem Bett gefallen ist, und seine Frau nicht helfen konnte, wurde der Sicherheitspartner aktiv. Oder bei einer Such- und Rettungsaktion eines vermissten Badegastes, waren die Sicherheitspartner zu Stelle, um Schaulustige aufzuhalten“, erzählt Tschürtz.
Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften
In Zukunft soll verstärkt mit der Polizei und der Landessicherheitszentrale zusammengearbeitet werden. Durch die sogenannte Georeferenzierung ist der genaue Aufenthalt der Sicherheitspartner bekannt. „So können wir etwa im Fall eines Unwetters bei den Sicherheitspartner nachfragen, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Weitere Einsatzbereiche sind Unfallorte, um Schaulustige fernzuhalten oder Sicherheitsleistungen bei Naturkatastrophen“, sagt Christian Spuller, Leiter der Landessicherheitszentrale.
Bis Ende 2019 flächendeckend?
Die Verlängerung des Projekts Sicherheitspartner wurde per Regierungsbeschluß vorerst bis 30. April 2019 beschlossen. LHStv. Johann Tschürtz zeigt sich aber optimistisch, dass es bis Ende 2019 zu einem landesweiten Ausbau mit insgesamt 55 Sicherheitspartnern kommen wird. Die Kosten dafür schätzt Tschürtz auf 1,2 Millionen Euro. 700.000 Euro kommen vom Land, die weiteren finanziellen Mitteln vom Innenministerium, der EU und eventuell auch vom AMS.
ÖVP: „Fass ohne Boden“
Kritik an der Verlängerung des Projekts kommt von ÖVP und den Grünen. ÖVP-Sicherheitssprecher Rudolf Strommer spricht von einem „Fass ohne Boden“. Die Mittel für das Projekt wären laut Strommer bei den burgenländischen Blaulichtorganisationen viel besser angelegt.
Grüne: „Verschwendetes Steuergeld“
Grünen-Chefin Regina Petrik zeigt sich verärgert, dass noch immer keine Evaluation des Projekts präsentiert wurde. „Das Steuergeld, dass LHStv. Johann Tschürtz in sein persönliches Lieblingsprojekt steckt, sollte besser in soziale Sicherheit und in den Bildungsbereich investiert werden“, so Petrik.
• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann
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