Autofahren ohne Arme - wie soll das gehen?

Autokauf in Deutschland im Jahr 2012
8Bilder

Viele Leute sind erstaunt, wenn Elisabeth Simlinger aus dem Auto steigt. Wie kann jemand, der keine Arme hat, überhaupt mit dem Auto fahren?
Was bei uns in Österreich eher für neugierige Blicke sorgt, ist in Deutschland weiter verbreitet - Autos mit Fusslenkung. Vor ungefähr 5 Jahren begab sich Elisabeth Simlinger auf die Suche nach einem Auto. Im Dezember 2012 wurde sie dann in Deutschland fündig: ein Mercedes CLC 203 mit eingebauter Fusslenkung stand in Bayern zum Verkauf.
Mit dem Kauf begann auch ein spannendes Projekt: der Wagen musste zuerst nach Österreich importiert und hier angemeldet werden. Dann erst konnte da Fahrzeug nach eingehender Untersuchung durch Techniker des Landes OÖ als Fahrschulauto zugelassen werden. Nach der Überwindung einiger bürokratischer Hürden konnte Elisabeth Simlinger schließlich die Fahrschulprüfung im Juni 2013 ablegen.

Mit der Erlangung des Führerscheins begann auch ein neuer Lebensabschnitt: Elisabeth war nun nicht mehr auf fremde Mobilität angewiesen. Einkaufsfahrten, Fahrten zu Proben und Auftritten, Ausflüge mit der Tochter, Urlaubsreisen,…sind nun möglich.

Die Technik der Fusslenkung ist relativ einfach: Der Wagen wird mit dem linken Bein gelenkt. Das System heisst "Fusslenkung System Franz", ein rein mechanisches System. Die Lenkbewegung wird über eine Rollenkette auf ein Fußpedal übertragen, das links im Fußraum sitzt. Der Einbau ist in viele Fahrzeuge mit Automatikgetriebe und genügend Platz im Fußraum möglich und kostet ungefähr so viel wie ein Kleinwagen. Dazu kommen jährlich noch etwa 350,- Euro für Überprüfung und Wartung, sowie ca. 200,- Euro für die Fahrt nach Deutschland, denn in Österreich gibt es niemanden, der die Lenkung wartet.

Ein kleines Video zeigt, wie sich der Wagen fährt:

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.