Selbstbewusst gegen Kindesmissbrauch
Selbstbewusst macht ein Henndorfer Verein die Kinder, um sie zu schützen. Dafür gab es einen Preis.
HENNDORF. Dem Botschafter „Moritz“ werden Geheimnisse anvertraut, die sonst niemand wissen darf. Die Handpuppe ist Teil des Workshops „Ich bin ich“, der gerade den Kinderrechtspreis 2011 in der Kategorie „Vereine und Institutionen“ gewonnen hat. Sein Erfinder ist der Verein „Selbstbewusst“ rund um Martina Ruemer, Gabriele Rothuber und Daniela Römer. Dieser Verein ist seit acht Jahren mit Präventionsarbeit in Sachen sexueller Mißbrauch bei Kindern beschäftigt. „Uns geht es darum, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, nicht ihnen Angst zu machen“, erklärt die Psychologin und Sexualpädagogin Daniela Römer. „Die Kinder lernen ihre Grenzen einzuordnen und vor allem, auch ’nein‘ zu sagen.“ Nur fünf Prozent der Sexualtäter sind Fremde. Der Großteil kommt aus dem Umfeld der Opfer. „Die Täter planen ganz genau. Sie bauen langfristig eine Beziehung zu dem Kind auf und betonen, das dieses etwas ganz besonderes ist“, so Römer. „Wichtiger Punkt ist das Geheimnis, das das Kind nicht weiter erzählen kann. Tritt ein Kind dem potentiellen Täter selbstbewusst entgegen, so schreckt das auf jeden Fall ab.“
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