Damit sie nicht mehr ins Spital müssen
Margarethe Fritsch ist mobile Betreuerin für Patienten mit Herzschwäche
BERGHEIM (fer). In der Pflege gibt es eine Vielfalt spannender Berufe. Die Krankenschwester Margarethe Fritsch arbeitet beispielsweise auch zugleich im präventiven Bereich: Denn die SALK-Angestellte ist „Kardiomobil“-Betreuerin. Die DKGS betreut seit zehn Jahren Patienten mit Herzschwäche direkt bei ihnen zu Hause und leitet das Salzburger Betreuer-Team. 20 Stunden in der Woche besucht sie Patienten wie Siegfried Schwentner in Bergheim. Der 80-Jährige wird von ihr seit vier Jahren betreut und hat seither nie wieder wegen seiner Herzschwäche stationär ins Krankenhaus gehen müssen.
Patient macht mit
„Ich kontrolliere seine eigene Mitschrift über Gewicht, Puls und Blutdruck, überprüfe sein Befinden, spreche mit ihm über die Einnahme seiner neun verschiedenen Medikamente und schaue ihn mir einfach an, wie es ihm geht seit dem letzten Mal“, erzählt die Mutter zweier Söhne aus Wals-Siezenheim. „Wenn sich irgendetwas verändert hat zum Negativen, zum Beispiel wenn er zugenommen hat bei wenig Appetit, muss ich sofort mit seinem Hausarzt Rücksprache halten. Dann muss vielleicht bei der Medikation etwas verändert werden“, berichtet Fritsch weiter. „Oder er kommt ambulant zur Kontrolle ins Krankenhaus, wo ich dann aber vor Ort bin und mich persönlich um ihn kümmere,“ ergänzt sie.
„Ich fühle mich so super unter ihrer Kontrolle. Ich mache immer das, was sie mir sagt, dann kann mir nichts passieren“, berichtet der pensionierte ÖBB-Bedienstete glücklich. Trotz seines Alters und seiner schweren Herzerkrankung lässt er es sich auch nicht nehmen, den Rasen seines Vorgartens selbst zu mähen. „Er braucht dann halt zwei Stunden dafür. Aber er weiß einfach, dass er sich die Zeit nehmen muss, weil er alles in seinem eigenen Tempo machen soll“, freut sich seine „Kardiomobil“-Betreuerin zu berichten.
Das Projekt
2004 startete das Projekt „Kardiomobil“ erstmals in der Stadt Salzburg und im Flachgau. 2007 wurde es erstmals auf den Lungau ausgeweitet. Seit 2008 gibt es „Kardiomobil“ im gesamten Bundesland. Die Drehscheibe dieses Projektes ist der Arbeitskreis für Vorsorgemedizin (AVOS). Die Finanzierung erfolgt zu 70 Prozent vom Land Salzburg. Die restlichen Kosten übernimmt die SGKK. Das Auto und das Handy der Betreuer wird vom Roten Kreuz bezahlt.
Wer betreut wird
Wenn ein in Frage kommender Patient es will, und sein Hausarzt die Zustimmung zur Betreuung erteilt, muss ein Krankenhaus (LKH/2. Medizin, Barmherzige Brüder, Oberndorf, Hallein, Schwarzach, Mittersill, Zell/See, Tamsweg) den Patienten für die Kardiomobil-Betreuung zuweisen.
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