Friedhof umgestaltet
Dem Tod den Schrecken nehmen
Die Gemeinde und Pfarre Elsbethen gaben die Neugestaltung des Friedhofensembles in in die kundigen Hände von Giovanni Gutschi.
ELSBETHEN (kle). Giovanni Gutschi ist studierter Theologe und Philosoph, Lehrer, Bildhauer und Steinmetz. Diese Kombination ist die ideale Voraussetzung dafür, das Umfeld Sterben und die letzte Ruhestätte positiv für die Trauernden zu gestalten. Nicht umsonst hält er in ganz Europa Vorträge zu diesem Thema.
Ein Ort zum Wohlfühlen
Nach eineinhalb Jahren ist in Elsbethen ein ansprechender Vorplatz am Friedhofseingang entstanden, der die Aussegnungshalle wunderbar in das Kirchen- und Friedhofensemble einbindet. Dieser wurde vom Künstler besonderes Augenmerk geschenkt: "Der Tod ist ein Hinübergehen in ein Reich des Lichtes, deshalb soll man sich hier wohlfühlen und den lieben Verstorbenen hier geborgen wissen."
Vier Erzengel geben Licht
Deshalb ließ Gutschi Licht herein: in Form von vier hohen Fenstern, in denen er die vier Erzengel in ihren Farben darstellte. "Sie sollen signalisieren, dass du nicht alleine bist, sondern von guten Mächten umgeben", erklärt der Künstler. Das Sonnenlicht, das durch die bunten Fenster strahlt, taucht auch das große, von ihm geschaffene Fresko in warmes Licht.
14 gute Wächter
An der Stirnwand der Halle halten 14 schemenhafte Gestalten Wache. Gutschi schaffte es, allen Figuren eine Eigenständigkeit zu geben. Sie haben eine beinahe magische Ausstrahlungskraft und stellen die Apostel dar. "Es sind aber 14, die zwei zusätzlichen kann man interpretieren wie man will", so der Künstler, der damit auf Saulus und Matthias verweist. "Es könnten aber auch zwei Frauen sein, Mutter Maria und Maria Magdalena." Abstrakt betrachtet wirkt das Fresko wie eine Mauer, die Köpfe bilden die Zinnen, die eingearbeiteten Linien untergliedern in Steinreihen. "Es symbolisiert auch eine Stadtmauer, den Eingang zur Stadt des Jenseits", erklärt Gutschi.
Nicht nur für Katholiken
Denn in der Mitte des Freskos verschwimmen die Wächter. Sie lassen einen Durchgang für die Verstorbenen. Hier ist der Platz für den Sarg. Darüber hängt ein Metallkreuz in Menschenform, das man bei Bedarf abnehmen kann. "Es sollen sich hier auch konfessionslose Menschen geborgen fühlen", so der Künstler. Das Fresko strahlt eine Kraft aus, die mit den schemenhaften, hellen Figuren so unaufdringlich ist, dass man sich und seinen Verstorbenen bei ihm von guten Mächten geborgen weiß.
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