Eine Chance, mit zu entscheiden
Pilotversuch: Dürfen die Seekirchner Bürger ein künftiges Bauprojekt mitgestalten?
SEEKIRCHEN (grau). Weil sie Unterschriften zum Thema Ortsbild gesammelt hat, erreichte die Seekirchnerin Michaela Maier in der aktuellsten Gemeindesitzung, dass über das Bauvorhaben "Bahnhofstraße/Seemoos" zumindest diskutiert wird, bevor der Bauplan kommt.
19.200 Quadratmeter Bauland stehen hier zum Verkauf und es gibt bereits einen Plan eines Bauträgers. "Hier soll eine bewohnbare Lärmschutzwand entstehen", sagt Alois Federsel von der LeSe. Ursprünglich war der Lärmschutz entlang der Gleise geplant, doch weil der Umbau des Bahnhofs noch nicht konkret ist, wird damit gewartet. Der geplante Bau soll knapp 70 Meter lang und 13 Meter hoch werden. Geplant sind rund 40 Wohneinheiten, die wiederum entsprechende Parkplatzkapazitäten benötigen. "Dieses Bauvorhaben ist hässlich und unpassend", sagt Federsel. "Im REK ist hier eine kleinteilige Verbauung vorgesehen. Auch die ÖBB haben im Zuge des Bahnhofsumbaus festgestellt, dass die Kapazität an dieser Stelle schon mehr als erreicht ist."
Maier befragte die Seekirchner, ob sie gerne Mitsprache in Sachen Ortsbild hätten und 300 unterschrieben sofort. Die brachte sie in der Gemeindesitzung zur Sprache und so stimmte die Politik dafür, die Beschlussfassung aufzuschieben, damit die Seekirchner ihre Vorschläge zum diskutierten Projekt einbringen können.
Unterstützt wird Maier von der LeSe. "Wir sind gespannt, ob die Seekirchner nun auch zur Bürgerversammlung kommen und ihre Chance nutzen", sagt Alois Federsel. "Und ich bin gespannt, ob die Politik uns dann auch mitgestalten lässt", sagt Maier. Die Versammlung findet am 19. September um 18 Uhr am betroffenen Grundstück in der Bahnhofstraße 106 statt.
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