"Eine gute Krippe löst Gefühle aus"

- Hobby-Krippenbauer Walter Reiter mit der "Salzburger Weihnacht" – dem Lieblingsmodell seiner Ehefrau.
- hochgeladen von Manuel Bukovics
Seit 1996 baut Walter Reiter Krippen. Zum 50. Exemplar stellt er seine Objekte öffentlich aus.
STRASSWALCHEN (buk). Eine kleine Weltreise bietet der Straßwalchener Krippenbauer Walter Reiter. Zu seinem Pensionsantritt im Jahr 1996 hat er mit dem Bauen begonnen. Mittlerweile haben sich 50 Stück angesammelt – und diese präsentiert er der Öffentlichkeit. "Ich wollte einfach eine richtig schöne Krippe für daheim bauen", erzählt Reiter über die Anfänge seiner Leidenschaft. Gebastelt habe er schon immer gerne.
Krippen für die Enkerl
Inspiriert von der Mondseer Gegend ist dabei als erstes Exmplar ein typisch heimisches Objekt entstanden. Doch das war ihm zu wenig: "Auch eine orientalische Version hat mich gereizt", sagt er. Als sein Sohn für die Auslage seines Geschäftes eine Krippe haben wollte und auch seine Enkelkinder anfragten, sei es mit dem Bauen so richtig losgegangen. "Mein Wunsch ist, dass meine Enkelkinder bei der Krippe sitzen können, auch, wenn ich einmal nicht mehr leben sollte", erzählt Reiter.
Teils real, teils fiktiv
Ihm ist besonders wichtig, mit seinen Werken Stimmungen einzufangen. Oftmals seien hier Bilder und Eindrücke ausschlaggebend gewesen. Teilweise orientiert sich Reiter dabei an genauen Vorgaben aus Büchern und an Bildern, manchmal lässt er aber auch seiner Fantasie freien Lauf. So hat etwa eine Enkelin Reiters ein Auslandssemester in Spanien absolviert, was ebenfalls zu einer kreativen Krippe führte. Weitere Örtlichkeiten sind hier Griechenland, Jerusalem, Kanada und Afrika – letztere sogar mit der passenden Tierwelt geschmückt.
Bären, Biber und Flusspferde
In der kanadischen Variante sitzen etwa Bären, Biber und Elche neben der Jesusfamilie rund um das Lagerfeuer, in der afrikanischen wünschen sich Geparden und Flusspferde ein frohes Fest. "Eine gute Krippe muss Gefühle entwickeln, sonst ist sie nichts", ist Reiter überzeugt. Egal, was sie darstelle, man müsse sich selbst damit identifizieren können. Auch eine entsprechende Beleuchtung ist in so gut wie jedes Objekt integriert. Viele davon haben zudem echte Fensterscheiben aus millimeterdünnem Glas – inklusive Fenstergitter.
Einfach ausprobieren
Anderen Hobby-Krippenbauern rät er dazu, einfach etwas auszuprobieren. "Man muss lediglich ein Auge dafür haben, was zusammenpasst und brauchbar ist", so Reiter. Vieles hängt zudem von der Übung ab. Auch bei ihm sei es von der ersten Krippe zu aktuelleren Modellen "ein Unterschied wie Tag und Nacht."
"Bastle auch im Sommer"
Wie lange Reiter an den einzelnen Krippen baut, kann der Pensionist nicht sagen: "Das hängt stark vom jeweiligen Objekt ab. Auch im Sommer sitze ich oft im Keller und bastle." Zu sehen sind die Stücke am 2. und am 16. Dezember jeweils von 14 bis 18 Uhr in der Salzburger Straße 28 in Straßwalchen, hinter der Kapelle.
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