Von Bienchen und Blumen
Faule "Männer" unter fleißigen Jungfrauen
Biene und Blume halten oft für die Aufklärung zum Thema "Sex" her. Doch was steckt hinter dem "Blümchensex", wie "heiß" läuft es bei den Bienen wirklich ab und was zwei Flachgauer Imker dazu sagen, liest du in diesem Beitrag.
FLACHGAU. Wer in die Welt der Imkerei eintaucht, stellt fest, dass es ein von Frauen beherrschtes Reich ist. Zumindest wenn es um die Bienen geht, denn diese sind überwiegend weiblich und huldigen einer einzigen Biene, ihrer "Königin". Die "Männer" haben im Bienenvolk das Nachsehen und dienen nur einem Zweck: der Fortpflanzung.
Doch der Akt findet nicht im Dunkeln auf dem Boden oder im Bienenstock statt, sondern unter freiem Himmel, im Flug. Beim "Hochzeitsflug" begibt sich eine noch jungfräuliche Königinnen-Biene nach draußen und wird mehrere Kilometer weit von ihrem Bienenstock, hoch über dem Erdboden, in der Luft von vielen verschiedenen Drohnen als einzige Biene begattet.
Das erste Mal vergeht im Flug
Den richtigen Zeitpunkt für den Verlust ihrer Unschuld bestimmt dabei jede Königin für sich selbst.
"Wenn sie soweit ist, dann fliegt sie aus und beginnt drei Tage später mit der Ei-Ablage", erklärt Imkermeister Wilhelm Kastenauer. Er ist Landesobmann der Salzburger Imkerschaft und lebt mit seinen "Damen" in Obertrum.
Er weiß, dass der Liebesakt der Drohnen nur von kurzer Dauer ist, denn sie lassen ihr Leben dabei. Bei der Begattung der Königin wird der Geschlechtsapparat der Drohne herausgestülpt und abgerissen. So stirbt das Männchen auf dem Höhepunkt seines Lebens und fällt tot zu Boden.
Von der "Braut" zur Mutter
Die begattete Königin kehrt nach ihrem Hochzeitsflug zurück und begibt sich im Stock zur Ei-Ablage.
Daraus werden fleißige Bienchen, die im Stock Putzaufgaben übernehmen oder auf Futtersuche gehen, oder männliche Drohnen, die (außer der Begattung einer fremden Königin) nichts tun.
Die "Damen" richtig umwerben
Jetzt im Frühling fliegen die Bienen aus und begeben sich auf Futtersuche. "Wenn's Wetter passt, dann fliegen sie", sagt Kastenauer und mahnt zur Vorsicht, denn wenn es draußen regnet, bleiben die Ladys im Inneren und bedienen sich an ihren Vorräten, weshalb der Imker auf das Futter schauen sollte.
In der Natur findet sich derzeit nicht so viel, weshalb man(n) die emsigen Damen mit bienenfreundlichen Blumen umgarnen kann.
Jungimker und Gärtner Florian Frahamer empfiehlt winterharte Stauden wie Sonnenhut, Schneerosen und fette Henne und sagt: "Es gibt auch Balkonblumen, die die Bienen recht mögen, wie Vanilleblumen, Bidens oder Ziersalbei."
Bitte nicht abspritzen
Bienen fliegen von Blume zur Blume und holen den Nektar der Blüte ab, dabei bleibt etwas Blumenpollen an der Biene haften.
Diesen Pollen trägt die Biene zur nächsten Blume und "bestäubt" diese. Genügend Nektar wird später im Bienenstock zu Honig umgewandelt. Um zu sehen, ob der Honig reif ist, wendet der Imker für den Honig die "Spritzprobe" an.
Mit beiden Händen hält er die Honigwabe fest und schwingt sie nach unten. Wenn nichts herausspritzt, kann der Honig geerntet werden.
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