Pflege von Familienangehörigen
"Ich pflege meine Mutter"
Karoline Plainer pflegt schon jahrelang ihre nun 73 Jahre alte Mutter. Da diese Diabetikerin, demenzkrank sowie sturzgefährdet ist, kümmert sich Plainer rund um die Uhr um sie.
SCHLEEDORF. "Da geht es um meine Mutter und um mich. Ich kämpfe dafür, dass meine Mutter die Pflegestufe drei erhält und ich endlich offiziell als pflegende Angehörige anerkannt werde und die Pflegezeit erhalte. Es ist eine Herausforderung für mich, alle Informationen zu bekommen und ich wünsche mir eine bessere Beratung und Betreuung von Pflegeangehörigen. Der erste Antrag wurde von der SVS (Sozialversicherung der Selbstständigen) abgelehnt, weil ich die Begutachtung nicht eingefordert habe. Ich wusste nicht, dass man eine Begutachtung anfordern soll, da es mir nicht gesagt wurde – das erfuhr ich erst durch einen Bekannten. Ich hätte mir eine Beratung von der SVS gewünscht. Beim zweiten Antrag habe ich einen Eilantrag an die SVS gestellt und erhielt die Pflegestufe eins. Jedoch werden erst ab der dritten Pflegestufe pflegende Angehörige unterstützt und sind mit versichert. Die Begutachtung der Pflegestufe dauerte ungefähr nur zehn Minuten, was für mich nicht nachvollziehbar war, deshalb habe ich eine Klage beim Landesgericht Salzburg / Arbeits- und Sozialgericht eingereicht. Nun wird ein Gutachter vom Gericht die Pflegestufe bestimmen", so Plainer.
Antrag bei der SVS
Die SVS bearbeitet Anträge für das Pflegegeld und die Pflegestufen für Personen, die selbstständig versichert sind. Da die Mutter von Karoline Plainer ehemalige Landwirtschaftsbetreiberin ist, wurden die Anträge bei der SVS eingereicht. "Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach der Pflegestufe. Wer Hilfe beim Stellen des Antrags benötigt, kann bei uns einen Termin ausmachen und die einzelnen Angaben durchgehen. Die bei der SVS angestellten Ärzte oder diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen überprüfen dann den Gesundheitszustand der betroffenen Person. Ihrem Urteil nach wird dann die Pflegestufe festgelegt", so die Beraterin der SVS.
Unterstützung
"Ich habe kaum noch ein soziales Leben und bin auch nicht mehr berufstätig, weil die Pflege meiner Mutter mich voll und ganz einnimmt", so Karoline Plainer. Wer plötzlich eine zu pflegende Person daheim hat, muss sich wie Frau Plainer neuen Herausforderungen stellen und sein Leben neu organisieren. "Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung vom Staat. Ich habe an 21 Politiker im Land einen Brief gesendet und meine Situation erklärt und nur Landesrat Josef Schwaiger hat geantwortet und sich für mich eingesetzt", so Karoline Plainer. "Josef Schwaiger und sein Team haben den Anspruch, für die Bürger da zu sein, daher beantworten wir Briefe, die uns aus der Bevölkerung erreichen, und leisten Unterstützung. Im Fall Plainer haben wir mit dem Landesrat Christian Pewny Kontakt aufgenommen, weil er der Ressort-Zuständige ist. Im Fall Plainer wird nach einer Lösung gesucht", so Werner Eibenberger, Büroleitung von Schwaiger.
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