Kultur
Oberndorfer Fotokünstler zeigt Gletscherportraits in Brüssel
Ein bemerkenswertes Kunstprojekt, das zur Gänze am Dachstein entstand, wurde letzte Woche laut einer Zusendung im EU-Parlament in Brüssel mit großem Erfolg präsentiert. „Gletscherportraits“ – lautet der Titel der Ausstellung. Der Fotokünstler ist der gebürtige Oberndorfer Georg Oberweger.
OBERNDORF BEI SALZBURG, OBERÖSTERREICH, BRÜSSEL. Im Spinelli-Gebäude, dem Herzstück des EU-Parlaments, konnte der Fotograf Georg Oberweger laut Zusendung kürzlich mehrere EU-Abgeordnete, unter ihnen auch die Vorsitzende des EU-Kulturausschusses Sabine Verheyen, begrüßen. Die Eröffnungsrede hielt Naturfreundepräsident Andreas Schieder und die beiden EU-Parlmentarier Theresa Bielowski und Hannes Heide. Ein Organisationsteam, bestehend aus engagierten EU-Mitarbeiterinnen und EU-Mitarbeitern sowie einer Delegation aus dem Ausseerland, sorgten für einen reibungslosen Verlauf.
Fotoprojekt „Gletscherportraits"
Das Kunstprojekt entstand laut Zusendung zur Gänze am Dachsteingletscher. Der Fotokünstler Georg Oberweger setzt sich im Fotoprojekt “Gletscherportraits” mit dem Rückgang des Eises und dem Verhältnis zwischen Mensch und Gletscher auseinander. Der Fokus liege auf der Darstellung von Oberflächen und Strukturen, die den Gletscher ähnlich charakterisieren, wie das Gesicht und die Haut des Menschen. Jedes Bild und jede Art der Darstellung schaffe eine neue Realität. Menschen aus der Region, im Alter von fünf bis 80 Jahren, wurden dazu eingeladen, sich auf dem Gletscher portraitieren zu lassen. Neben klassischen Portraits wurden dabei auch Details der Haut mit aufgenommen und der Oberfläche des Gletschers gegenübergestellt.
Fokus auf verbindende Elemente
Die Fotografien legen den Fokus auf die mit der Natur verbindenden Elemente. Deutlich soll das unter anderem in der Fotografie der Ausseer “Flinserl” werden. Sie stehen für den mystischen Zauber und das Geheimnisvolle des Eises und sind ein traditioneller Bestandteil des alpinen Lebens. Aber nicht nur Traditionen müssten gepflegt werden, sondern auch die Umwelt. Kulturlandschaft bekomme so eine neue Bedeutung. „Ich möchte mit meinen Fotografien die Menschen ermutigen, den Gletscher aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen, mit anderen Augen zu sehen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie groß die Auswirkungen seines Verschwindens auf das eigene Leben und auf das der kommenden Generationen sein werden", sagt der Oberndorfer Fotograf Georg Oberweger.
Das Projekt soll veranschaulichen, wie die Fotografie als künstlerisches Medium genutzt werden kann, um gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen, Unangenehmes anzusprechen und dem Bekannten mit einem neuen Blick zu begegnen. Im Jahr 2024 wird diese Ausstellung an mehreren Orten auch in Österreich zu sehen sein.
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