Wals sperrt am starken Reisewochenende eine beliebte Ausweich-Route

- Walser Gemeindestraßen werden von den Navigationssystemen bei Stau auf der Autobahn häufig als Alternativen angeboten. Der Gemeinde reicht es jetzt.
- Foto: Neumayr/MMV
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Mit einer Demonstration als "plakatives Zeichen" wehrt sich die Gemeinde am Samstag gegen den massiven Reiseverkehr auf ihren Gemeindestraßen.
WALS-SIEZENHEIM (buk). Für den Umgehungsverkehr sperrt die Gemeinde Wals-Siezenheim am Samstag, 26. August, eine der beliebten Ausweichrouten der zahlreichen Urlauber. "Wir wollen mit der Demonstration aufzeigen, dass wir mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden sind", sagt Bürgermeister Joachim Maislinger. Insgesamt erwartet er rund 100 Anrainer aus Gois und Viehhausen, die sich an der Aktion an einem der stärksten Reisewochenenden des Sommers beteiligen. "Hausfrauen und Mütter malen bereits passende Plakate", so der Ortschef.
"Wollen Rückstau bis zur Autobahn"
Konkret wird die Einfahrt beim Gasthaus Webersdorfer um 13.30 Uhr für den Verkehr blockiert. "Wir wollen hier einen Rückstau bis auf die Autobahn-Abfahrt Salzburg West erreichen", sagt Maislinger. Er selbst habe sich angeschaut, wie Online-Karten die Urlauber leiten. Empfohlen wird diesen, auf der Autobahn in Richtung Salzburg weiterzufahren, die Ausfahrt West zu nehmen und dann zwei mal rechts abzubiegen, um über die Gemeindestraßen auszuweichen. "Für die Einheimischen finden wir am Samstag schon eine Lösung, aber es wissen ohnehin alle Bescheid", verrät der Bürgermeister.
Dass eine Sperre bei Stau in Wals – anders als in Grödig – keine Dauerlösung sein kann, weiß Vizebürgermeister Andereas Hasenöhrl, der auch Ressortleiter des Ausschusses für Umwelt und Verkehr ist: "Wir haben 13 verschiedene Ortseinfahrten entlang der Bundesstraße. Da kommen einem die Leute immer irgendwie aus." Generell nehme der Ausweichverkehr in der Gemeinde Ausmaße an, die "nicht mehr hinzunehmen sind."
Landwirtschaftlicher Verkehr blockiert
Dabei würden Reisende auch mit Wohnwagen und Schiffsanhängern über Straßen fahren, die dafür gar nicht ausgelegt sind. "Selbst unter der Woche ist am frühen Abend oft ein Verkehr, wo man denkt: ,Das gibt's doch nicht!'", erzählt Bürgermeister Maislinger. Zudem störe ihn das Verhalten mancher Reisender massiv. "Es kann nicht sein, dass diese zum Teil die langsame Kolonne überholen wollen und dann entgegenkommende Bürger unserer Gemeinde beschimpfen, die sich allerdings korrekt verhalten", ist der Ortschef genervt. Und auch der landwirtschaftliche Verkehr würde dadurch blockiert, wie sein Vize erzählt: "Zwischen den Kolonnen mit dem Traktor hinaus zu fahren ist fast unmöglich."
Mehr Spuren für die Grenzkontrollen gefordert
Hasenöhrl sieht als langfristiges Ziel, dass – "wenn schon kontrolliert werden muss" – künftig wenigstens auf mehr Kontrollspuren abgefertigt wird. "In den 50er-Jahren haben zwei Spuren vielleicht noch gereicht, aber damals war noch viel weniger Verkehr", ist er überzeugt. In den 90er-Jahren habe es pro Richtung vier Spuren gegeben, die flexibel aufgeteilt werden konnten. "Bei Stau ist dadurch in der betroffenen Richtung auf bis zu sechs Spuren kontrolliert worden."
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