SalzburgMilch Lamprechtshausen
Eine Käserei, die auch Strom produziert
Auf dem Dach der Käserei der SalzburgMilch arbeitet die größte Aufdach-Photovoltaikanlage Salzburgs.
LAMPRECHTSHAUSEN. Die SalzburgMilch hat vor sieben Jahren mit dem Werk in Lamprechtshausen die Produktion auch aus Nachhaltigkeitsgründen ins Herz des Einzugsgebietes gelegt. Aus einem Umkreis von 60 bis 70 Kilometern werden hier 150 Millionen Kilo Milch zu Käse verarbeitet. "Unser Gebäude ist 200 Meter lang, vorne kommt die Milch rein, hinten der abgepackte Käse heraus", bringt es Geschäftsführer Andreas Gasteiger vereinfacht auf den Punkt.
99 Prozent direkt in Käserei
"Auf dem Dach unserer Käserei wurde diesen Sommer um 1,5 Millionen Euro die größte Aufdach-Photovoltaikanlage des Bundeslandes errichtet. Sie wird jährlich so viel elektrische Energie erzeugen wie 460 Privathaushalte verbrauchen", erklärt der Nachhaltigkeitsmanager der SalzburgMilch, Matthias Greisberger. 99 Prozent des produzierten Stromes fließen in den Betrieb. Damit deckt das Werk seinen Stromverbrauch zu einem Viertel selbst.
Klimaneutral
Gemeinsam mit der Errichtung zweier Wärmeschichtspeicher zur Abwärmenutzung führt dies die Firma einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität. "Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren" lautet der Tenor der SalzburgMilch, um den eigenen CO₂-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Seit 2017 wurden durch die Umstellung der Verpackungen der Premium-Produkte bereits 130 Tonnen Plastik eingespart. Was zur Klimaneutraliät im eigenen Betrieb noch fehlt, macht die SalzburgMilch durch Kompensation wett. Sie unterstützt drei Klimaschutzprojekte von Climate Austria. "Unser Ziel ist aber ganz klar, dass wir 2035 ohne Zertifizierungszukauf klimaneutral sein wollen", so Gasteiger.
Auf Bio-Linie gesetzt
"Wir wollen die Marke im Biobereich forcieren", erklärt Gasteiger. Von den 290 Millionen Kilo Milch, die der Betrieb insgesamt verarbeitet, sind bereits 140 Millionen Biomilch, Tendenz steigend. Mit "besser bio" bedient der Betrieb eher den regionalen Bereich und Großabnehmer, weil die Handelsketten ihre eigenen Biomarken forcieren.
Ausbaupläne
Der Standort Lamprechtshausen, wo mittlerweile 150 Mitarbeiter arbeiten, soll weiter ausgebaut werden. "Wir haben 1,6 Hektar Grund dazugekauft und haben die Genehmigung, 300 Millionen Liter Milch zu verarbeiten", so Gasteiger. Da bei der Produktion auch viel Abwasser entsteht – wegen der Kanalgebühren gab es deswegen Auseinandersetzungen –, wird der Betrieb auf eigene Rechung um zwei Millionen Euro eine Abwasserleitung zur Kläranlage in St. Georgen errichten.
Das könnte dich auch interessieren...
Hier findest du weitere aktuelle Berichte...
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.