Klingt illegal, ist es aber nicht
Hanf: Eiweißreiche Bio-Power mit zig Möglichkeiten
HALLWANG (fer). Er strotzt vor Ideen für immer neue Produkte und würde am liebsten schon morgen mit allem gleichzeitig beginnen. Aber das schafft der ehemalige Rennradfahrer Christian Frenkenberger nicht von heute auf morgen. Der studierte Agrarökonom produziert seit 1996 in der kleinen „Produktionshalle“ seines Privathauses in Hallwang Hanfmilch. Pur und mit Geschmack. Davon wird keiner high, im Gegenteil: Dieses Hanf-Produkt ist unheimlich gesund. Das vor allem bei Sportlern und gesundheitsbewussten Menschen beliebte Getränk wird aus dem Kern des Hanfsamens gewonnen. „Die extrem positive gesundheitliche Wirkung, die der aufbereitete Hanf entfaltet, wird häufig übersehen, weil die Pflanze lange als Droge stigmatisiert war“, erzählt der 46-Jährige. „Die Hanfsamen enthalten die extrem selten vorkommende Gamma-Linolensäure, das ist eine Omega-6-Fettsäure, die eine wesentliche Rolle bei der Zellerneuerung spielt“, berichtet er weiter. Auch für die Haut soll diese Fettsäure Wunder bewirken. „Ich verwende das seit Jahren als Sonnenschutz. Ich brauche nichts anderes“, erzählt er voller Überzeugung. Studien zufolge soll Trinkhanf sogar um bis zu 20 Prozent dem Herzinfarktrisiko vorbeugen – „ganz anders als beim rauchbaren illegale Hanf,“ fügt er lachend hinzu.
Frenkenberger vertreibt seine Hanfmilch über einen Online-Shop und diverse Bio-Läden. Man kann seine Produkte auch direkt bei ihm abholen kommen. Im „Carpe Diem“ in der Getreidegasse wird das Getränk ebenfalls ausgeschenkt – das hat er sicher auch seinem guten Kontakt zu Didi Mateschitz zu verdanken, der ihn einst als Rennradfahrer gesponsert hat.
Bei der Erzeugung der Hanfmilch bleibt nach dem Auspressen der sogenannte „Kuchen“, eine Art Meische über, die hochwertiges Eiweiß enthält. Daraus erzeugt Frenkenberger – „Jedes Jahr fällt mir etwas Neues ein“ – Sport-Riegel, Bier, Hundefutter, Kracker, Nudeln, Brot, Komposterde und einiges mehr. Doch irgendwann wird seine kleine Produktionsstätte, die er noch zu zweit mit seiner Ehefrau bewirtschaftet, zu klein sein. „Meine Vision ist die Hanfmilchfabrik mitten auf der grünen Wiese. Irgendwann wird mein Traum wahr werden. Ich glaube fest daran,“ erzählt der Hallwanger mit leuchtenden Augen.
Informationen unter www.hanfmilch.at.
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