Österreichische Krebsforschung bei Tumor-Weltkongress im Rampenlicht

Arzt Florian Fitzal im Gespräch mit einer Patientin. | Foto: Werner Harrer
  • Arzt Florian Fitzal im Gespräch mit einer Patientin.
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BEZIRK. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Brusttumor nach der Behandlung wiederkommt? Das ist eine entscheidende Frage bei der Wahl der Therapie – und für die Lebensqualität betroffener Frauen eine markante Weichenstellung. Die Erkenntnisse österreichischer Krebsforscher über den Nutzen „multigenomischer Tests“ in der lokalen Tumortherapie werden die Prognosesicherheit künftig deutlich verbessern. Ziel ist, einem Teil der Patientinnen radikale und belastende Therapieformen ersparen zu können. Auf der 50-jährigen Jubiläumskonferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago präsentierte Florian Fitzal, Leiter des Brust-Gesundheitszentrums der Barmherzigen Schwestern in Linz, ermutigende Daten der Austrian Breast and Colorectal Study Group (ABCSG).

„Der Nutzen für die Patientinnen ist eine Erhöhung ihrer Lebensqualität durch verbesserte Prognostik. Markante Entscheidungen für die Behandlung – etwa über die Notwendigkeit von Chemo- oder Strahlentherapie - werden durch derartige Tests deutlich erleichtert. Nicht unbedingt notwendige Maßnahmen können unterbleiben. Eine sanftere Therapie trotz eines aggressiven Tumors wird wesentlich öfter möglich sein, wenn das Risiko einer Wiederkehr der Erkrankung besser eingegrenzt werden kann. Mit den vorliegenden Daten machen wir nun einen wichtigen Schritt“, erklärt Fitzal.

Aktuell genutzte multigenomische Tests können bereits jetzt das Risiko für die Entstehung von Fernmetastasen gut voraussagen. Zunehmend sieht man daher bei Frauen mit einem niedrigen Metastasenrisiko von einer Chemotherapie und erweiterter endokriner Therapie ab. Das senkt für die Patientinnen die Belastung durch die Behandlung erheblich. Nicht verifiziert war bisher jedoch, ob diese Tests auch für die Risikoprognose direkt am Entstehungsort des Tumors geeignet sind, um die lokale Therapie in ähnlicher Form optimieren zu können. Eine Gruppe österreichischer Forscher, die in der ABCSG zusammenarbeitet, hat einen dieser Tests nun unter der Leitung von Martin Filipits (Medizinischen Universität Wien) an 1308 Tumorfällen untersucht.

Das Ergebnis ist erfreulich
„Der Test konnte unabhängig von bekannten Risikofaktoren wie Alter, Lymphknotenstatus und Tumorgröße das Risiko für eine lokale Tumorwiederkehr gut voraussagen. Natürlich sind noch ergänzende Forschungsarbeiten nötig, aber die nun verifizierten Erkenntnisse bringen uns ein gutes Stück voran. Nächste Ziele, wie etwa Patientinnen mit niedrigem Risiko künftig die Strahlentherapie in der lokalen Behandlung zu ersparen, werden nun in weiteren Studien untersucht“, freut sich Fitzal. Er hat die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse Anfang Juni beim ASCO-Kongress, dem Mekka der weltweiten Krebsforschung vorgestellt. 25.000 Krebsspezialisten aus der ganzen Welt waren bei diesem medizinischen Großevent eingebunden.

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