Flexibel & krisensicher
Wirtschaft im Bezirk Freistadt sehr kleinstrukturiert

- Das "WKO-Freistadt-Duo" Dietmar Wolfsegger (links) und Christian Naderer über die strukturelle Beschaffenheit der Wirtschaftstreibenden im Bezirk Freistadt.
- Foto: WKO Freistadt
- hochgeladen von Elisabeth Klein
Spricht man von Leitbetrieben im Bezirk Freistadt, dann ist nicht von industriellen Großbetrieben die Rede, wie in manch anderen Bezirken. Die regionale Wirtschaft ist eher klein strukturiert.
BEZIRK FREISTADT. "Charakteristisch für unsere Wirtschaft sind kleine und mittelgroße Familienbetriebe", weiß der Leiter der WKO Freistadt, Dietmar Wolfsegger. Er und Christian Naderer, Obmann der WKO-Bezirksstelle, halten das für einen großen Vorteil: "Unsere Betriebe sind flexibel, besonders resilient und krisenfest. Außerdem werden Mühlviertler Unternehmen weithin sehr geschätzt, weil sie als bodenständig und zuverlässig gelten."
Schwerpunkte im Bezirk: Holzverarbeitung und IT
Der Bezirk Freistadt hat im OÖ-Vergleich der Bezirke, was die Anzahl der Mitarbeiter betrifft, durchschnittlich die kleinsten Betriebe. Abgesehen von der Wimberger Gruppe gibt es im Bezirk keinen Gewerbebetrieb mit mehr als 250 Beschäftigten. Die meisten gewerblichen Arbeitgeber gibt es im Bereich "Gewerbe und Handwerk" (449), gefolgt vom Handel (258)
"Früher gab es sehr viele holzverarbeitende Betreibe und Tischlereien. Heute haben wir viele Holzbetriebe, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben, zum Beispiel Handlos, Buchner, Hessl, FM, Ortner, Böhm Möbel, Reichhart und viele kleinere"
berichtet Wolfsegger. Ein weiterer Branchen-Schwerpunkt im Bezirk: IT und Software. "Durch den Softwarepark Hagenberg ist der Bezirk Freistadt ein weltweiter und sehr dynamischer IT-Hotspot", so Naderer. Auch die Zahl der metallverarbeitenden Betriebe hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Wolfsegger und Naderer zählen einige heimische Unternehmen dieser Branche auf: Schinko, Dorninger Hytronics, Göweil, Johann Haunschmidt GmbH, HTK.
Tourismus- und Öko-Schub in der Region
"Die Stadt Freistadt präsentiert sich aktuell mehr denn je außerdem als Handels- und Messestadt mit hoher Kaufkraftbindung, hohen Kaufkraftzuflüssen, auch aus Südböhmen, und vor allem als bedeutende Messestadt mit nunmehr zwei Messehallen und einem umfangreichen Messegeschehen", betont Wolfsegger. Dazu kommt ein wahrer "Tourismus-Schub" durch aktuelle Hotelprojekte in Hagenberg, Freistadt und Königswiesen.
Ein weiterer Schwerpunkt, wenn man so will, zeichnet sich mit Unternehmen wie Kreisel Electric, Innovametall, Neoom und NexOpt außerdem im Bereich ökologische Transformation ab. Auch traditionsreiche Unternehmen wie die Braucommune haben sich dem "Green Deal" verschrieben.
Wirtschaft im Bezirk Freistadt: Zahlen und Fakten
- Gewerbliche Arbeitsplätze im Bezirk Freistadt (Stand: Juli 2021): 11.096
- Gewerbliche Arbeitgeber im Bezirk: (Stand: Juli 2021): 1.104
- Im Juli 2012 waren es noch 7.720 gewerbliche Beschäftigte im Bezirk
- 16 Betriebe haben 100 bis 249 Mitarbeiter, 622 Unternehmen 0 bis 4 Beschäftigte (von insgesamt 1.104 Arbeitgebern mit unselbstständig Beschäftigten (Stand Ende Juli 2021)
- Die größten gewerblichen Arbeitgeberbetriebe im Bezirk Freistadt:
- Wimberger Bau GmbH, Lasberg
- Lagerhausgenossenschaft Freistadt & Pregarten-Gallneukirchen eGen
- Kurhotel Bad Zell GmbH
- Dorninger Hytronics GmbH, Unterweitersdorf
- Schinko GmbH, Neumarkt
- technosert electronic GmbH, Wartberg/Aist
- KOLM-Moden GmbH, Unterweißenbach, Freistadt
- Greiner Bio-One GmbH, Rainbach
- Sonnberg Biofleisch GmbH, Unterweißenbach
- Kreisel Electric GmbH & Co KG, Rainbach
- Holzhaider Bau GmbH, St. Oswald/Freistadt
- Count IT GmbH, Hagenberg/Mkr.
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