Infopoint in Treßdorf eröffnet
Erinnerung an das Hochwasser 2018

- Zahlreiche Ehrengäste folgten der Einladung zur feierlichen Einwihung des Infopoints an der Gail.
- Foto: MeinBezirk/Carmen Rienzner
- hochgeladen von Carmen Rienzner
In Treßdorf an der Gail wurde ein Infopoint eröffnet, der an die verheerenden Hochwasserereignisse vom Oktober 2018 erinnert. Die Feierlichkeiten leitete Bürgermeister Markus Salcher, Marktgemeinde Kirchbach, mit einer Rede ein. Er betonte die Bedeutung dieses Platzes als Zeichen der Erinnerung, aber auch als Ort der Aufklärung über die Naturgewalten der Gail.
TRESSDORF. Zahlreiche EhrengästInnen nahmen an der Eröffnung teil. Unter ihnen befanden sich Landesrat Daniel Fellner, Stefan Schober vom Wasserbau Kärnten, Andres Vogt von der Wasserwirtschaft Kärnten sowie Hannes Poglitsch und Stefan Kovacs vom Wasserbauamt Hermagor. Weiters nahmen Bezirkshauptmannstellvertreter Manfred Jost (BH Hermagor), Bürgermeister Johannes Lenzhofer (Dellach im Gailtal), Bürgermeister Leopold Astner (Hermagor) sowie GemeinderätInnen der Marktgemeinde Kirchbach an der Feier teil. Auch die Altbürgermeister Christof Buchacher und Hermann Jantschgi waren anwesend. Letzterer hatte während seiner Amtszeit das Hochwasser 2018 miterlebt und war maßgeblich in die Aufräumarbeiten eingebunden. Ebenso dabei: Vizebürgermeister Ralf Neuwirth. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den SchülerInnen der Volksschule Kirchbach, den Kindern des Kindergartens Kirchbach sowie der Bläsergruppe Alpenrose Waidegg.
Das Hochwasser 2018: Zerstörung und Einsatz
Bürgermeister Salcher erinnerte in seiner Ansprache an die dramatischen Ereignisse Ende Oktober 2018: Ein Dammbruch bei Goderschach und Stranig, massive Beschädigungen an der Reisacher Gailbrücke, die Zerstörung der Unterdöbernitzer Gailbrücke sowie ein Dammbruch bei Waidegg führten zu massiven Überflutungen bis nach Rattendorf. Behörden, Gemeinden, Freiwillige Feuerwehren, das Bundesheer, Blaulichtorganisationen, Firmen und die Bevölkerung waren tagelang im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen.
Zwei neue Brücken
Besonders betroffen war die Marktgemeinde Kirchbach, die zwei neue Brücken errichten musste: die Reisacher Gailbrücke nach Stranig sowie die Treßdorfer Gailbrücke nach Unterdöbernitzen. Die Kosten für beide Bauwerke beliefen sich auf über 2,1 Millionen Euro. Hinzu kamen weitere Schäden an der kommunalen Infrastruktur. Finanzielle Unterstützung erhielt die Gemeinde durch Landesrat Fellner (600.000 Euro), ein Regionalfonds-Darlehen (650.000 Euro) sowie den Katastrophenfonds, der 50 Prozent der Kosten abdeckte.
Ein Projekt mit Symbolkraft
Der Infopoint wurde 2024 von der Wasserwirtschaft Hermagor in Kooperation mit der Marktgemeinde Kirchbach errichtet. Eine besondere Symbolik trägt er durch die verbogenen Stahlträger der ehemaligen Unterdöbernitner Gailbrücke. Diese wurden nicht entsorgt, sondern auf Initiative von Altbürgermeister Hermann Jantschgi aufbewahrt, für das Projekt aufgearbeitet, verzinkt und nun in den Infoplatz integriert. Sie dienen als eindrucksvolles Mahnmal und Informationsquelle für die Bevölkerung.
Stimmen der Ehrengäste
Landesrat Fellner betonte in seiner Rede die doppelte Bedeutung des Wassers: Es sei Lebensquelle, könne aber auch zerstörerische Kraft entfalten. Ebenso hob er den Zusammenhalt in der Bevölkerung und den unermüdlichen Einsatz der HelferInnen hervor. Stefan Schober: „Dieser Infopoint erfüllt mehrere Funktionen: Er erinnert an das Hochwasser, er vermittelt Wissen und er lädt die Bevölkerung zum Verweilen ein. Vor allem aber bringt er uns wieder näher an die Gail und macht sichtbar, wie wichtig der bewusste Umgang mit dem Wasser ist.“ Hannes Poglitsch ergänzte, dass der Platz vor Augen führen solle, welche Gefahren Hochwasser mit sich bringen kann und wie wichtig es sei, rechtzeitig Maßnahmen zu setzen, um Schäden in Zukunft zu verringern.
Ein Platz für die Zukunft
Mit der Eröffnung des Infopoints hat Treßdorf nicht nur einen Ort des Gedenkens, sondern auch einen Ort der Begegnung und der Bewusstseinsbildung gewonnen. Die verbauten Stahlträger erinnern an die dramatischen Tage des Jahres 2018, zugleich vermitteln Informationstafeln Wissen über Hochwasserschutz und Prävention. So bleibt die Erinnerung wach – und die Region gestärkt für die Zukunft.
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