Berufs-WM
Zwei Waldviertler kämpfen um Weltmeistertitel
Von 23. bis 27. November haben die beiden Niederösterreicher Jonas Schulner und Oliver Waily bei den Berufsweltmeisterschaften "WorldSkills 2022" die Chance, das beste Betonbauer-Duo der Welt zu werden.
GMÜND/SALZBURG. 15 Länder und über 1.000 internationale Profis: Die Berufsweltmeisterschaft findet in diesem Jahr in einem noch nie da gewesenen Format statt. Erstmals gehen WorldSkills, in denen sich die besten Fachkräfte der Welt in 62 Bewerben miteinander messen, als "Special Edition" rund um den Globus über die Bühne. Seit Anfang Oktober finden Bewerbe von den USA über Schweden bis Südkorea statt.
Wissen punktgenau abrufen
Beim "Heimspiel" im Messezentrum Salzburg sind gleich acht Österreicher am Start. Darunter die beiden Waldviertler Oliver Waily aus Waldenstein und Jonas Schulner aus Groß Gerungs. Das Duo - beide arbeiten bei der Firma Leyrer+Graf in Gmünd - will im Team vor rund 30.000 Fans Edelmetall bei den Betonbauern erobern.
"Es wird zwar extrem hart und anstrengend, aber wir sind super drauf und sehr optimistisch, dass wir den Vergleich mit den internationalen Mitstreitern nicht scheuen müssen", sagen die beiden unisono.
Sie erwartet vor Ort komplexe Aufgabenstellungen: Es sind Schalungen nach Plan aufzustellen, welche mit Beton gefüllt werden müssen. "Jeder muss den Ablauf beherrschen. Es wird mit Sicherheit eine in der Erinnerung schöne, aber anstrengende Zeit für uns werden. Das Motto für WorldSkills muss lauten: 100 Prozent sind zu wenig", gibt Jonas die Marschroute vor.
Für Oliver steht fest: "Es gibt eine klare Aufgabenverteilung, die wir monatelang trainiert und optimiert haben. Nun müssen wir unser Wissen punktgenau abrufen. Dann kann es auch mit einem Erfolgserlebnis klappen."
Vorbereitung auf "Ironman"
Den WM-Bewerb selbst haben die Waldviertler gemeinsam mit ihrem Trainer bis ins kleinste Detail simuliert. Immer und immer wieder. "Wir haben nichts dem Zufall überlassen, haben sämtliche Szenarien durchgearbeitet. Natürlich hilft auch das praktische Wissen aus unserer täglichen Arbeit", erzählt Jonas.
Kennengelernt hat sich das Duo vor drei Jahren, als sie gemeinsam auf der Baustelle im Schweizergarten gewerkt haben. "Da haben wir sofort bemerkt, dass die Chemie stimmt", sagt Oliver, der sich neben der WM auch auf einen Ironman vorbereitet. "Wenn alles glatt läuft, belohne ich mich mit Schwimmen, Radfahren und Laufen", sagt er mit einem Augenzwinkern.
Allrounder-Qualitäten besitzt aber auch Kompagnon Jonas – allerdings auf dem grünen Rasen beim Fussball. In der Gebietsliga ist er sowohl in der Innenverteidigung, als auch im Sturm einsetzbar: "Ich bin ein Teamplayer und helfe dort aus, wo Not am Mann ist." Ersteres wird auch bei den WorldSkills erforderlich sein, um im Kampf der besten Betonbauer der Welt einen Treffer zu landen.
Am kommenden Sonntag weiß das niederösterreichische Duo mehr, wenn ab 16 Uhr die Closing Ceremony inklusive Medaillenverleihung stattfindet.
Starke Bilanz für Rot-Weiß-Rot
Am Donnerstag findet die Eröffnung mit dem Einzug von 37 Nationen und der Flaggenparade statt. 50.000 Schrauben, 14.000 Ziegel und zwölf Baumaschinen wurden unter anderem angeliefert.
Vor den abschließenden Bewerben in Salzburg hält Österreich übrigens bei fünf Gold- und je zwei Silber- und Bronzemedaillen sowie 17 "Medallions for Excellence". In der Geschichte der Berufs-WM durfte Österreich bis dato übrigens über 86 Gold-, 68 Silber- und 73 Bronzemedaillen jubeln.
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