Reanimation in Grieskirchen
Klinikum-Mitarbeiterinnen retteten Organist

- Lebensretterin Schwester Christine Huber mit „ihrem“ Patienten, den sie mit einer Ergotherapeutin bei einer Sonntagsmesse in Grieskirchen reanimierte.
- Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
- hochgeladen von Agnes Nöhammer
Ein langjähriger Grieskirchner Organist, ehemaliger Volksschullehrer und Schulleiter, erlitt bei der Sonntagsmesse am 5. Jänner einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dank der schnellen Reaktion zweier anwesender Klinikum-Mitarbeiterinnen konnte der 85-Jährige reanimiert und anschließend vom Notarztteam stabilisiert werden.
GRIESKIRCHEN. Auf den Notfall aufmerksam wurden die beiden Mitarbeiterinnen des Klinikums Wels-Grieskirchen, Diplompflegerin Schwester Christine Huber und eine Ergotherapeutin, durch einen lauten Aufprall im hinteren Teil der Kirche. Nachdem sie beim kollabierten Organisten keine Vitalzeichen feststellen konnten, starteten sie mit der Herzdruckmassage im Wechsel. Zweimal kam der Patient kurz zu Bewusstsein, bevor ihn Rettung und Notarzt stabilisieren und an den Klinikum-Standort Wels transportieren konnten.
Hat jemand die Orgel weitergespielt?
"Meine ersten Erinnerungen habe ich erst wieder von der Intensivstation in Wels", so der Organist. "Meine Familie war zu mir geeilt und ich begrüßte sie mit einem Lächeln. Ich machte mir allerdings Sorgen, ob denn nun bei der Messe jemand die Orgel gespielt hatte." Mitte Jänner wurde dem Patienten vom Team der Gefäßchirurgie dann ein dreifacher Bypass gelegt. Nun verbringt der 85-Jährige einen dreiwöchigen Remobilisationsaufenthalt am Standort Grieskirchen, bevor er im März in die Reha nach Bad Schallerbach wechselt. "Es geht mir gut", bestätigt der ehemalige Schulleiter.
"Wusste gleich, was zu tun ist"
Schwester Huber, die wie ein Großteil der Mitarbeiter des Klinikum Wels-Grieskirchen regelmäßig an internen Reanimationsschulungen teilnimmt, war froh, ihr Wissen abrufen und schnell handeln zu können:
"Ich wusste gleich, was zu tun ist. Rückblickend kann ich nicht mehr sagen, wie lange alles gedauert hat, anfangs wusste ich auch nicht, wer mit mir gemeinsam reanimiert hat. Wir waren nur darauf fokussiert, kräftig und ausdauernd genug auf den Brustkorb zu drücken. Heute bin ich einfach dankbar, dass wir für den Patienten einen guten Ausgang ohne bleibende Einschränkungen geschafft haben. Ich helfe gerne, wo Not ist."
Auch der 85-jährige Grieskirchner zeigt sich tief bewegt von der Hilfe: "Ich bin dankbar für Gottes Segen, dass so viele Ersthelfer vor Ort waren. Wenn die Rettungskette funktioniert, kann man Leben retten."
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