Bezirke Grieskirchen & Eferding
Leistbares Wohnen wird zur Rarität

- Der durchschnittliche Baulandpreis pro Quadratmeter lag in Oberösterreich 2015 bei 66 Euro, 2021 waren es schon 87 Euro.
- Foto: panthermedia/AndreyPopov
- hochgeladen von Anna Kirschner
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Bauen und Wohnen vor allem für junge Leute fast unleistbar ist. In welchen Gemeinden in den Bezirken Grieskirchen & Eferding die Preise besonders günstig und teuer sind sowie Statements der Bürgermeister und einer Immobilienmaklerin zum aktuellen Stand der Dinge in einem Beitrag zusammengefasst.
BEZIRKE. Ob Mietwohnung, Eigentumswohnung, Haus oder Baugrund – die Immobilienpreise sind hoch. Die steigenden Preise für Baumaterial, Kreditzinsen sowie die Energiekosten für Strom und Gas machen Wohnen beinahe unleistbar. Laut Finanz.at liegt der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter Bauland im Bezirk Grieskirchen bei circa 55 Euro. Die teuerste Gemeinde, gemessen an den Immobilienpreisen, ist Bad Schallerbach mit einem durchschnittlichen Baulandpreis von knapp 130 Euro pro Quadratmeter. „Bad Schallerbach hat eine hohe Wohnqualität, die sich im aktuellen Baulandpreis widerspiegelt. In den letzten Jahren wurde erreicht, den Wohnraum so zu entwickeln, dass der Ortskern wesentlich gestärkt werden konnte. Dies schafft eine Stärkung der örtlichen Wirtschaft, alle wesentlichen Nahversorgungseinrichtungen sind bei uns fußläufig erreichbar. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr“, erklärt Markus Brandlmayr, Bürgermeister von Bad Schallerbach. „Ich bemühe mich, bei jedem anstehenden neuen Wohnbauprojekt gute Gespräche mit den Investoren und Bauträgern zu führen sowie zukünftige Wohnbauten mit einem guten Mix aus sogenannten Starterwohnungen, die speziell für junge Menschen errichtet werden, und ‚normalen’ Wohnungen auszustatten. Aktuelle Wohnbauten wie das ehemalige Lehrerheim wurden bereits mit insgesamt zwölf Starterwohnungen fertiggestellt, die kurz vor der Übergabe stehen.“
Ist Eigenheim noch leistbar?
Am günstigsten ist der Baulandpreis in der Gemeinde Wendling mit einem Durchschnitt von 34 Euro pro Quadratmeter. Davor liegt noch die Gemeinde Neukirchen am Walde mit fast 36 Euro. „Seit circa 1995 hat die Gemeinde Wendling immer darauf geachtet, dass Siedlungsprojekte umgesetzt werden. Derzeit sind alle Baugründe verkauft und werden bebaut. Es stehen keine weiteren mehr zum Verkauf. Ich weiß, dass alles teurer geworden ist und habe Zweifel daran, ob für junge Leute ein Eigenheim momentan noch leistbar ist“, sagt Wendlings Bürgermeister Christian Perndorfer.
Kleiner bauen sei die Lösung
Im Bezirk Eferding liegt der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter Bauland laut Finanz.at bei 93 Euro. Alkoven ist mit einem Durchschnittspreis von rund 172 Euro pro Quadratmeter Bauland die teuerste Gemeinde im Bezirk. Mit knapp 42 Euro ist die Gemeinde Haibach ob der Donau am günstigsten, gefolgt von Prambachkirchen mit circa 57 Euro. Haibachs Bürgermeister Andreas Hinterberger meint: „Wir haben in Haibach aktuell verfügbare Gemeindewohnungen für junge Haibacher, die ihre erste Wohnung suchen.“ Zukünftig werde wahrscheinlich die Parzellengröße unter anderem aufgrund der flächenschonenden Bodennutzung reduziert, und Häuser werden kleiner gebaut werden. Dann werde es immer wieder Möglichkeiten geben, um Eigenheime zu errichten. Auch Carla Allram, Geschäftsführerin und Immobilienmaklerin bei 4Immobilien in Grieskirchen, ist der Meinung: „Der Trend vom großen ‚Häuslbauen‘ wird zurückgehen, weil es anders fast nicht mehr leistbar ist. In Zukunft wird man kleiner bauen.“
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