Kunde hat Bauern in der Hand

Der Griff ins Supermarktregal entscheide, wie es mit Landwirten weitergehe, so die Bezirksbauernkammer. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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BEZIRKE (jmi). "Die Zukunft der Bauern wird im Supermarkt entschieden", ist sich Martin Dammayr, Obmann der Bezirksbauernkammer (BBK) Grieskirchen, sicher. "Das größte Problem im Moment ist, die Märkte zu erhalten, damit die Bauern nicht zusperren. Vor allem das Agrarpreis-Dumping ist ein erhebliches Problem. Man braucht nur in den Supermarkt zu gehen, um das zu erkennen: Preise wie vor 20, 30 Jahren." Immer billiger und immer besser sollen die Produkte werden. Dass besonders kleinen Landwirtschaften dabei schnell die Puste ausgeht, liegt auf der Hand. "Die Preise gestalten drei große Supermarktketten mit ihren Sonderaktionen. Der Kunde will Top-Qualität und Top-Produkte – aber zum günstigen Preis. Landwirtschaften können mit diesem Trend nach ein bis zwei Jahren nicht mehr mithalten. Spätestens dann sind Betriebe auf Reserven", so Dammayr.
"Jeder Griff ins Supermarktregal ist gleichzeitig ein Produktionsauftrag", erklärt der BBK-Obmann. "Wenn das regionale Produkt verlangt wird, dann wird es auch geliefert. Bleibt es aber ein Ladenhüter, so wird nichts mehr geliefert. Liefern kann man nur dort, wo auch etwas abgeholt wird. Trotzdem können wir zum Teil nicht mit billigen Produktionsbedingungen der Importware konkurrieren."

Laufende Informationen
Darum hat auch Ende Jänner die Sympathiekundgebung "Genuss von Dahoam bringt's" in den Bezirken stattgefunden. Vor Supermärkten suchten Funktionäre der Bezirksbauernkammer auch in Eferding und Grieskirchen das Gespräch mit den Konsumenten, wobei der direkte Meinungsaustausch im Mittelpunkt stand. "Diese Aktion ist bei den Leuten gut angekommen. Die meisten zeigten auch Verständnis für die derzeitige schwierige Situation der Landwirte", resümiert Ludwig Schurm (BBK-Obmann Eferding). Er betont auch die Wichtigkeit, die Konsumenten laufend zu informieren: "Man muss es im Gedächtnis der Menschen verfestigen, dass Produkte – vor allem aus regionalen Erzeugnissen – etwas wert sind." Das sieht auch Dammayr so: "In der Gesellschaft dürfen Lebensmittel nichts kosten. Auch der Faktor Regionalität soll günstig sein, aber gleichzeitig eine hohe Qualität aufweisen. Es geht darum, Handel, Konsument und Produzent auf eine Linie zu bringen." Um Konsumenten wieder für hochwertige, heimische Produkte zu sensibilisieren, veranstalten die Bezirksbauernkammern regelmäßig Aktionen und Veranstaltungen wie Kochkurse mit Bezirksbäuerinnen.

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