722 Nachtschwärmer begaben sich auf Museums-Tour
Insgesamt 722 Besucher bei Langer Nacht in sechs Museen des Bezirks Güssing
Sommerlich lau war die Oktobernacht - mag sein, dass daher besonders viele Kulturfans in die Museen des Bezirks Güssing ausschwärmten. Unter Federführung des ORF Burgenland fand die "Lange Nacht der Museen" statt, die zu kulturhistorischen Entdeckungsreisen zum Sonderpauschal-Preis bis 1.00 Uhr früh einlud.
Im Freilichtmuseum Gerersdorf betätigte sich Museumsgründer Gerhard Kisser persönlich als Nachtführer. Bei Kerzenschein konnten die Besucher nachspüren, wie sich das Leben früher in einem strohgedeckten Bauernhaus oder Weinpresshaus wohl abgespielt haben mag.
Zu Fackeln statt zu Kerzen griffen die Besucher in Bildein. Eine Führung entlang des nächtlichen Grenzerfahrungswegs rief beklemmende Ereignisse aus der Vergangenheit einer umkämpften Grenzregion in Erinnerung.
In der Mediathek wurde eine Ausstellung des Fotografen Jürg Christandl eröffnet. Sie stellt Bilder der Ungarn-Flucht von 1956 jenen von der Flüchtlingsbewegung 2015 gegenüber. Zuvor wurden gemeinsam zehn Kilo Bohnensterz gekocht.
Thematisch war die Verwandtschaft zum Auswanderermuseum Güssing unübersehbar. "Wir haben am Besucherinteresse gemerkt, dass das Thema der burgenländischen Emigration von seinerzeit hochaktuell ist", erzählt Hubert Hanzl.
Die Nacht auf der Burg Güssing war den Kindern gewidmet. Mittelalterliche Tänze und selbstverzierte Holzschwerter führten sie mehr als 600 Jahre zurück in die Vergangenheit.
Auch die alten Gebäude im Weinmuseum Moschendorf zogen ihre Gäste an. "Wir hatten Gästegruppen, die extra aus Graz und Niederösterreich angereist sind", berichtet Museumsführer Stefan Skultety.
Im Landtechnikmuseum St. Michael roch es ganz besonders nach Seinerzeit. Museums-Chef Karl Ertler ließ einige der alten, bestens restaurierten Oldtimer-Traktoren gemeinsam anstarten - zum Abschluss einer gelungenen Museumsnacht.
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