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Rund 200 Betroffene folgten der Einladung der mobilen Dienste von Jugend am Werk zur Protestkundgebung gegen den Sozialabbau auf den Hartberger Hauptplatz
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  • hochgeladen von Alfred Mayer

Am Hartberger Hauptplatz fand eine Kundgebung gegen den geplanten Soziallabbau statt.
Trotz drückender Hitze folgten rund 200 Betroffene - Klienten, Angehörige und Mitarbeiter - der Einladung von Elke Lindner, Leiterin der mobilen Dienste von Jugend am Werk, zu einer Protestkundgebung gegen den geplanten Sozialabbau.
Geplante Maßnahmen
Lindner schilderte im Detail, wie sich die neue Leistungs- und Entgeltverordnung (LEVO) auf die verschiedenen Bereiche auswirkt. Im Bereich Familienentlastung würde es zu einer Reduzierung von mehr als 50 Prozent der Stunden kommen, 11 von derzeit 50 betreuten Familien würden gar keine Entlastung mehr bekommen. Zusätzlich soll die Zeit für Dokumentation, Teamsitzungen, Organisation und Supervision von bisher 50 auf 10 Prozent reduziert werden. „Unter diesen Bedingungen lässt sich die Familienentlastung nicht aufrecht erhalten“, so das Resümee Lindners.
Ähnlich die Situation bei den Bereichen Wohnassistenz, die in Zukunft nur mehr als Starthilfe angeboten werden soll - „wer dauerhaft eine gewisse Unterstützung braucht, muss zurück ins Heim“, so Lindner - und die Freizeitassistenz, bei der der Stundensatz von 16,02 auf 13,14 Euro reduziert wird - „mit diesem Stundensatz kann der Dienst nicht mehr angeboten werden“. Ebenfalls betroffen sind die Bereiche Frühförderung/Sehfrühförderung, die Tagesstätten sowie Wohnen mit Betreuung.
Sicht der Betroffenen
Besonders betroffen machten die Statements der Eltern und Klienten, die künftig mit den geplanten Sparmaßnahmen leben müssen. So soll die entlastende Betreuung des 14-jährigen Christoph aus Pöllau, der an einer fortschreitenden Muskelerkrankung leidet und auf eine 24 Stunden-Pflege angewiesen ist, von 9 auf 2,5 Wochenstunden reduziert werden. „Gespart wird damit auf Kosten der Schwächsten in der Gesellschaft, die ohne irgendein Eigenverschulden an dieser Situation leiden“, so sein verzweifelter Vater.
Eine ältere, gehbehinderte Dame kann durch die Freizeitassistenz wieder schwimmen oder in den Wald gehen, „damit wäre es mit einem Schlag wieder vorbei.“ Ein Klient der Lebenshilfe hat seinen Lebensinhalt in der Lebenshilfe-Band gefunden, ein Projekt, das akut gefährdet ist.
„Jetzt sind Engagement und Zivilcourage gefragt“, so Franz Erger von der Jugendwohlfahrt. Als sichtbares Zeichen der Hoffnung stiegen zum Abschluss der Kundgebung zahlreiche Luftballone mit den Wünschen der Betroffenen gegen den Himmel.

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